Erfolgreich aus Fangasso abgereist

classroom

One fits five: in Deutschland gäbe es fünf Klassen

Auch der letzte Tag in Fangasso war äusserst terminlastig.
Begonnen wurde mit einem Rundgang durch die Schule. Schnell wurde offensichtlich, warum das Komitèe gestern den Bau eines weitern Klasenraums favorisiert hatte: in einem Klassenzimmer trafen die deutschen Besucher auf 114 SchülerInnen in einem Raum!

garten

Interview: eine Schülerin erklärt die Pflanzen

Nach dem Rundgang wurden verschiedene Interviews geführt, u. a. mit dem Schuldirektor und SchülerInnen und Lehrern. Zum Schluß gab es noch eine Besprechung über die Umsetzung einer kleinen Bibliothek, denn mit dem letzten Containertransport waren auch viele Bücher angekommen, die der Verein in Frankreich gespendet bekommen hatte.

bücher

sicherer Transport in Eimern: französische (Kinder) Bücher

Der nächste Besprechungstermin fand in der Krankenstation, es ging um die Reperatur des Krankentransporters. Nach ersten Schätzungen würde eine Reparatur um die 350.- € kosten, Hannes Albers erneuerte die Zusage auf Unterstützung durch den Verein.
Zu guter letzt stand wieder ein Besuch des Kindergartens an. Auch diesmal wurede wieder eine kleine Spende von 10.000 CFA getätigt.
Das Kantinen-Projekt in Fangasso war einen entscheidenden Schritt weitergekommen, zusätzlich waren noch diverse Kleinprojekte angeschoben oder gefördert worden, das geplante Soll war mehr als erfüllt. So konnten die beiden Helfer noch am späten nachmittag die Rückreise nach Bamako zu ihrem Zwischenstopp ins 230 km entfernte Segou antreten.

Erfolgreich in Fangasso verhandelt

Am Montag stand erstmal ein Rundgang durch Fangasso an. Erste Station: die Krankenstation. 6 Krankenhausbetten haben letztes Jahr via Container und mit Hilfe befreundeter NGOs den Weg von Göttingen nach Fangasso geschafft – sehr schön! Weniger schön war der Anblick des 2013 als Krankentransporter gelieferten Toyotas: dieser liegt seit 9 Monaten darnieder, Diagnose: Batterie, Dieselleitung und Zylinderkopfdichtung defekt. Es soll ein Kostenvoranschlag erstellt werden, der Verein versprach Unterstützung bei der Reparatur.

Weiter standen noch Besuche bei Dorfchef Baba Kamate, dem Imam und dem alten Freund Mama Kamaté an. Mit Bürgermeister Zoura Kamaté wurde ein Interview geführt.

Wichtigster Termin des Tages: das Treffen des Komitées um 15 Uhr.

komitee

Das Komitèe diskutiert, Nike Dieterich übersetzt und moderiert.

Dort kam es zu langen und komplexen Verhandlungen. Zuerst musste sich das Komitée  neu konstituieren – ein Großteil der Mitglieder war mittlerweile verzogen. Dann traten doch sehr unterschiedliche Bedürfnisse: Kantine zu klein geplant, lieber einen weiteren  Schulraum bauen, mit Bauunternehmer vor Ort etc. pp., Diskussionen, wie sie engagierte deutsche Bürger aus ihren heimischen Kommunen kennen.

Doch wie stets zeigten sich das Komitèe kompromissfähig und konnte am Ende mit grundsoliden Vorschlägen aufwarten, kurz: dem Bau der Kantine wurde zugestimmt!

Mit diesem Ergebnis konnten sich Hannes Albers und Nike Dieterich erschöpft, aber zufrieden in den Feierabend zum Kartenspiel mit ihren Bewachern verabschieden.

Erfolgreich in Fangasso angekommen

Nike+Zoura

Nike Dieterich im Gespräch mit Bürgermeister Zoura Kamate

bewacher

Albers und Dieterich mit ihren Beschützern

Das Wochenende sollte nicht ungenutzt verstreichen, also ging es am Samstag über einen Zwischenstopp in Segou nach Fangasso, welches am Sonntag nachmittag gegen 15:30 Uhr erreicht wurde.
Dort Empfang durch den Bürgermeister und die übliche Einquartierung ins Gästehaus der Bürgermeisterei mit einer bedeutsamen Änderung: im Nachbarzimmer waren zwei bewaffnete Soldaten untergebracht, zum Schutz der deutschen Gäste. Hintergrund: in den Grenzgebieten zu Burkina Faso hatte es in letzter Zeit mehrere bewaffnete Überfälle gegeben und Fangasso liegt nur knapp 50 km von der burkinischen Grenze entfernt. Vorteil: abends waren ausreichend Personen zu einer gepflegten Doppelkopfrunde zusammen.
Für Morgen wird ein Treffen mit dem  Komitee angestrebt, um sich über den Bau der Kantine abstimmen. Nike Dieterich plant den Beginn der Dokumentation und hofft für morgen auf die ersten Interviews.

Mali im 2. Anlauf erreicht

Mit dem Flieger hat es dann doch geklappt: Abflug Donnerstag 16:55 Uhr FFM, dann nach 3-stündigen Aufenthalt in Casablanca um 01:30 Uhr Landung in Bamako: die Flugroute wich also nur geringfügig von der ursprünglich geplanten Landroute ab.
bamakoAm Flughafen wurden Johannes Albers und Praktikantin Nike Dieterich von Lakami Maguiraga, Mitarbeiter einer befreundeten NGO, in Empfang genommen. Auf seiner geräumigen Dachterasse konnten sie bei angenehmen 20 Grad gegen halb vier Uhr früh endlich zur Ruhe kommen.
Der Schlaf währte nur kurz, denn ob des nahen Wochenendes winkte der Terminkalender mit zahlreichen Einträgen für den heutigen Freitag. PAM, Welthungerhilfe und GIZ waren bereits von Deutschland aus kontaktiert worden, die Ansprechpartner waren aber, wie sich herausstellte, heute nicht anwesend.
Ein wichtiger Termin allerdings klappte: bei der deutschen Botschaft in Bamako konnte der Antrag auf Unterstützung beim Bau der Schulkantine in Fangasso eingereicht werden.

Neue Planung steht – Flug nach Bamako am 21. Januar 2016

Überglücklich, die letzte Passage doch ohne weitere Zwangspause genommen zu haben,  wurde erst einmal beratschlagt, wie es nun weitergehen könnte. Schnell war klar: es geht nur per Flugzeug, sodaß ein Flug für den 21.1.16 gebucht wurde. Leider hatten sich die Visabedingungen für Mali laut Mali-Botschaft in Berlin geändert: es würden keine Visa mehr am Flughafen ausgestellt und die Botschaft in Berlin erteilt diese nur Di und Do von 9-12 Uhr. Bad News!

Der Wettlauf mit der Zeit

Per Expressbrief schickte Nike Dieterich, die im Rahmen eines Praktikums mit nach Mali fährt, ihren Pass von Mainz nach Göttingen, welcher auch um 7:45 Uhr eintraf. Danach sofort ins Auto und ab nach Berlin! Jetzt durfte nur kein Stau oder Schnee kommen, sonst wäre alles vergebens.

11:45 Uhr Ankunft Botschaft Mali in Berlin

Manchmal muss man auch mal Glück haben, denn kurz vor Schluss konnten die Pässe abgegeben und um 14 Uhr wieder abgeholt werden. So etwas heißt dort Express Visa und kostet 100 Euro. Relaxt konnte die Rückfahrt angetreten werden, die dann auch entsprechend länger brauchte.

Material und Auto zwischengelagert

Trotz scharfem Frost und Schneegestöber konnte mit Peters Hilfe unter Einsatz von Starthilfe und Startpilotspray der Ford Transit reanimiert und auf einen sicheren Platz zum Überwintern gebracht werden. Wenn die Witterungsverhältnisse sich verbessern kann mit der Fehlersuche begonnen werden.

Plan: Morgen Abflug

Morgen um 16:55 Uhr startet die Maschine über Casablanca und wird voraussichtlich um 0:55 Uhr in Bamako eintreffe. Dank Unterstützung von Peter Brucker von der Mali-Hilfe werden wir dort von seinem Freund Lakami Maguiraga  erwartet, der uns bei der Fahrzeugsuche behilflich sein wird, denn: diesmal sind wir ja ohne unterwegs!

5.500 Kilometer, die längste Probefahrt der Welt – Göttingen – Tanger – Göttingen

Ein Tag hektischem Informationsaustausch machte klar: das medizinische Equipment ist auf die Schnelle nicht unterzubringen. Bisher stand die Fahrt nicht unter einem guten Stern. Drei Optionen standen zur Wahl.

  1. Entsorgung des Materials und erneut in Marokko einreisen
  2. Fahrzeug und Material in Spanien lagern und von dort nach Mali fliegen
  3. Rückfahrt nach Göttingen und von Frankfurt fliegen

Eine Entsorgung wurde umgehend verworfen – wie sollen wir das den Spendern erklären? Alles stehenlassen könnte auf Dauer weitere Kosten verursachen wie Batterie tot, Bremsen fest und den Handlungsspielraum einengen. Von Deutschland aus gibt es noch die Option des Transports via Container.

Entscheidung Rückfahrt – 2.750 lange Kilometer

wurden dann am Donnerstag, den 14. Januar in Angriff genommen. Die ersten 1050 km bis Agurain waren trotz Nebel und einer kalten Übernachtung vor Burgos bis zum 15. Januar recht schnell abgespult. In Agurain gab es von Mecki noch eine Stärkung und  weiter ging´s Richtung Heimat. Alles schien gut zu laufen, doch 50 km vor Bordeaux kamen die Probleme. Der Motor zog nicht mehr, im Stand ging er sofort aus. Die Dieselzufuhr zog Luft – aber wo? Nachsehen und reparieren – allein unmöglich, ein Werkstattbesuch am Samstagnachmittag war auch keine Option – also was tun?

Das große Zittern – 1.700 km ohne Pause

Diesel zieht Luft – dabei läuft der Dieselkraftstoff im Stand zurück in den Tank, Starten wird unmöglich. Das Fahrzeug muss auf Touren gehalten und Steigungen mit Anlauf genommen werden, sonst verhungert der Motor am Berg. Das bedeutet Stress ohne Ende, denn auch Mautstellen, Staus oder Tankstopps werden zur nervenfressenden Herausforderung. Trotz Stau in Bordeaux und Schnee in Belgien konnten die 1700 km in 19,5 Std. bewältigt werden.

Resümee der „Probefahrt“ mit dem Ford Transit

Positiv

  • Starker 2,5 Liter Diesel, der kein Öl braucht
  • Viel Platz für Ladung
  • Stoßdämpfer, Aufhängung und Fahrwerk gut
  • Getriebe und Antrieb top
  • Alles funktioniert, dazu zwei Jahre TÜV
  • Bequemer Fahrersitz

Manko:

  • Kein Renner – für Europa zu langsam
  • Rost an der Karosserie – Schönheitsfehler
  • Extrem laut ab 100 km/h
  •  Schiebetür lässt sich mit Schlüssel nur ab- nicht aufschließen

Der Ford ist ein echtes Arbeitstier und kann viel zuladen. Der Motor ist stark, allerdings im oberen Drehzahlbereich sehr laut. Er braucht kein Öl und ist ohne die Dieselundichtigkeit für Westafrika hervorragend geeignet. Für Europa ist er allerdings nicht anzuraten, da man auf Dauer Ohrensausen bekommt.

Mali Hilfstransporter zurück in Algeciras – keine Lösung für Weiterfahrt gefunden

Algeciras, 05.01.2016

Wie berichtet hat der Zoll in Tanger Med am Montag Fahrzeug und Inhalt beschlagnahmt. Die Zwangspause musste weitgehend im Hotel in der Nähe dieses Hafenmolochs verbracht werden. Am Dienstag ging es ab 9 Uhr daran, die erforderlichen Dokumente zu erhalten und eine Odyssee im Hafen begann.

20160112_085856_resized  Transiteur Mohamed

Mit Shuttle Service, Taxi oder per Pedes wurden so 30 km von Port zu Port zurückgelegt. Selbst mit professioneller Hilfe von dem freundlichen Transiteur Mohamed war keine Transit-Genehmigung zu erreichen, aber zumindest die Zurückerlangung des Kleinbus nebst Inhalt. Nach schier unendlichem Papierkrieg und Diskussionen ging es zurück nach Algeciras. Dort musste der Wageninhalt nicht nur neu sortiert werden, sondern auch der sinnvolle Verbleib desselben organisiert werden, denn eines war klar: ein erneuter Einreiseversuch ging nur ohne das beanstandete medizinische Material. Eine reghafte Kommunikation mit vielen Beteiligten via WhatsApp begann.
Mecki und ihre Freunden aus Agurain telefonierten mit allen möglichen 20160115_140851_resizedNGOs wie Ärzte ohne Grenzen, Apotheker ohne Grenzen Rotes Kreuz etc. Aber es konnte kein Abnehmer gefunden werden. Allen Basken, ganz speziell Mecki, ein herzliches Dankeschön für die freundliche Aufnahme und der Hilfe bei der Suche nach einer Organisation für das Material.
Da sich keine Lösung des Problems fand musste ein Neustart abgesagt werden. Die Suche nach Alternativen begann. Was tun?

Marokkanischer Zoll stoppt Hilfstransport für Mali in Tanger Med

10.01.2016 Tanger Med/Marokko
Tanger Med

Grenzübergang Tanger Med

Nach 2750 Kilometern Fahrt ist es erst mal vorbei. Heute erklärte der marokkanischen Zoll das medizinische Güter eine Genehmigung des Gesundheitsministeriums benötigen. Das Auto samt Inhalt wurde beschlagnahmt und verschlossen. Am Sonntag und den folgenden Feiertag bleibt das Büro des Ministeriums geschlossen und es ist unklar wie es weiter geht.

Dies scheint nicht der erste Fall zu sein, denn wie recherchiert, kam es 2014 schon mal zu so einer Konfiszierung, siehe: Charity Rallye droht das Aus

Am Dienstag kann mit dem Gesundheitsministerium gesprochen werden, da hoffen wir, dass es uns nicht so ergeht wie den Frankfurtern. Hier kann die Liste eingesehen werden:  Liste du matériel

Beschlagnahme Dokument

Beschlagnahme Dokument

Malifahrer hat 2. Etappe erfolgreich absolviert

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Bye Bye, Europe!

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gefüllter Fisch an Bord: ab jetzt muss z.T. mehrmals täglich so ein fiche (französch für Zettel, sprich: Fisch) ausgefüllt abgegeben werden: je weiter nach Süden und grenznah, desto öfter

Auch die Fahrt vom Baskenland zur Afrikafähre in Algeciras war schwer vom Wetter beeinflusst: für die ersten 400 Autobahnkilometer brauchten Gefährt und Gefährte bei starkem Gegenwind 6 Stunden! Entsprechend spät fand Fahrer Albers einen Ruheplatz 100 km vor Algeciras – nur um entsprechend früh wieder loszufahren: es galt, noch heute die Fähre zu erreichen.
Was auch klappte: als allerletzter Passagier konnte auf der 11 Uhr Fähre zum Hafen Tanger Med eingecheckt werden.
Ambitioniertes Tagesendziel für heute: das 600 Autobahnkilometer entfernte Marrakesch. Wir wünschen in Anbetracht der Windwetterlage (bis 17km/h aus Südost) mässige Gegenwinde.

1. Etappe geschafft: Baskenland erreicht

Baskenland

Gut gepackt – nur wenig der Ladung musste diesmal umsortiert werden

Dauerregen und permanenter Gegenwind machten Hannes Albers auf dem ersten Streckenabschnitt Göttingen – Baskenland schwer zu schaffen. Nach 1700 km kam er erst abends gegen 19:30 Uhr am Zielort an. Dort wurde heute am vertrauten Platz bei bei 13 Grad und Sonnenschein der Wagen inspiziert: Öl-  und Wassercheck und – wie jedes mal – nochmal Verstauung und Fixierung der Teile der Ladung, die während der Fahrt in Bewegung geraten waren oder die Lebensabläufe im Bus behinderten. Musste der Fahrer bei Paris noch bei 4°C auf der Sitzbank schlafen, steht dafür ab jetzt die Liege zur Verfügung.
Morgen wird die 2. Etappe in Angriff genommen: die 1000 km lange Strecke zur Fähre nach Algeciras.