Der Bundestag hat die Ausweitung des Mali-Einsatzes beschlossen. Die Mission heißt unter Soldaten „Afghanistan 2.0“. Nicht ohne Grund. Sie ist hochgefährlich.
Tagesordnungspunkt sechs der 152. Sitzung des Deutschen Bundestags klang harmlos. Das Parlament stimmte an diesem Donnerstag über die „Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (Minusma)“ in Mali ab. Doch das, was die Abgeordneten da in Berlin mit großer Mehrheit beschlossen haben, ist weitaus mehr als eine Fortsetzung und Erweiterung. Es ist der Beginn einer völlig neuen Mission – und die ist alles andere als harmlos.
So sieht es jedenfalls Erich Pfeffer. Der Generalleutnant ist Befehlshaber im Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam. Bislang hatte Pfeffer mit der UN-Operation Minusma wenig Arbeit. Der deutsche Beitrag zu der knapp 11.000 Soldaten aus 49 Nationen umfassenden Mission beschränkt sich derzeit noch auf zwölf Mann, die in den Stäben des UN-Quartiers in der malischen Hauptstadt Bamako und der dort angesiedelten Einheit zur Informationsauswertung ihren Dienst tun – Bürojobs also, im relativ sicheren Süden des Landes.