Bundeswehreinsatz beschlossen: Mali = „Afghanistan 2.0“?

DIE WELT
Der Bundestag hat die Ausweitung des Mali-Einsatzes beschlossen. Die Mission heißt unter Soldaten „Afghanistan 2.0“. Nicht ohne Grund. Sie ist hochgefährlich.

Tagesordnungspunkt sechs der 152. Sitzung des Deutschen Bundestags klang harmlos. Das Parlament stimmte an diesem Donnerstag über die „Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (Minusma)“ in Mali ab. Doch das, was die Abgeordneten da in Berlin mit großer Mehrheit beschlossen haben, ist weitaus mehr als eine Fortsetzung und Erweiterung. Es ist der Beginn einer völlig neuen Mission – und die ist alles andere als harmlos.

So sieht es jedenfalls Erich Pfeffer. Der Generalleutnant ist Befehlshaber im Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam. Bislang hatte Pfeffer mit der UN-Operation Minusma wenig Arbeit. Der deutsche Beitrag zu der knapp 11.000 Soldaten aus 49 Nationen umfassenden Mission beschränkt sich derzeit noch auf zwölf Mann, die in den Stäben des UN-Quartiers in der malischen Hauptstadt Bamako und der dort angesiedelten Einheit zur Informationsauswertung ihren Dienst tun – Bürojobs also, im relativ sicheren Süden des Landes.

mehr: http://www.welt.de/politik/deutschland/article151611542/Bundeswehr-beginnt-ihre-Mission-Afghanistan-2-0.html

Erfolgreich aus Fangasso abgereist

classroom

One fits five: in Deutschland gäbe es fünf Klassen

Auch der letzte Tag in Fangasso war äusserst terminlastig.
Begonnen wurde mit einem Rundgang durch die Schule. Schnell wurde offensichtlich, warum das Komitèe gestern den Bau eines weitern Klasenraums favorisiert hatte: in einem Klassenzimmer trafen die deutschen Besucher auf 114 SchülerInnen in einem Raum!

garten

Interview: eine Schülerin erklärt die Pflanzen

Nach dem Rundgang wurden verschiedene Interviews geführt, u. a. mit dem Schuldirektor und SchülerInnen und Lehrern. Zum Schluß gab es noch eine Besprechung über die Umsetzung einer kleinen Bibliothek, denn mit dem letzten Containertransport waren auch viele Bücher angekommen, die der Verein in Frankreich gespendet bekommen hatte.

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sicherer Transport in Eimern: französische (Kinder) Bücher

Der nächste Besprechungstermin fand in der Krankenstation, es ging um die Reperatur des Krankentransporters. Nach ersten Schätzungen würde eine Reparatur um die 350.- € kosten, Hannes Albers erneuerte die Zusage auf Unterstützung durch den Verein.
Zu guter letzt stand wieder ein Besuch des Kindergartens an. Auch diesmal wurede wieder eine kleine Spende von 10.000 CFA getätigt.
Das Kantinen-Projekt in Fangasso war einen entscheidenden Schritt weitergekommen, zusätzlich waren noch diverse Kleinprojekte angeschoben oder gefördert worden, das geplante Soll war mehr als erfüllt. So konnten die beiden Helfer noch am späten nachmittag die Rückreise nach Bamako zu ihrem Zwischenstopp ins 230 km entfernte Segou antreten.

Erfolgreich in Fangasso verhandelt

Am Montag stand erstmal ein Rundgang durch Fangasso an. Erste Station: die Krankenstation. 6 Krankenhausbetten haben letztes Jahr via Container und mit Hilfe befreundeter NGOs den Weg von Göttingen nach Fangasso geschafft – sehr schön! Weniger schön war der Anblick des 2013 als Krankentransporter gelieferten Toyotas: dieser liegt seit 9 Monaten darnieder, Diagnose: Batterie, Dieselleitung und Zylinderkopfdichtung defekt. Es soll ein Kostenvoranschlag erstellt werden, der Verein versprach Unterstützung bei der Reparatur.

Weiter standen noch Besuche bei Dorfchef Baba Kamate, dem Imam und dem alten Freund Mama Kamaté an. Mit Bürgermeister Zoura Kamaté wurde ein Interview geführt.

Wichtigster Termin des Tages: das Treffen des Komitées um 15 Uhr.

komitee

Das Komitèe diskutiert, Nike Dieterich übersetzt und moderiert.

Dort kam es zu langen und komplexen Verhandlungen. Zuerst musste sich das Komitée  neu konstituieren – ein Großteil der Mitglieder war mittlerweile verzogen. Dann traten doch sehr unterschiedliche Bedürfnisse: Kantine zu klein geplant, lieber einen weiteren  Schulraum bauen, mit Bauunternehmer vor Ort etc. pp., Diskussionen, wie sie engagierte deutsche Bürger aus ihren heimischen Kommunen kennen.

Doch wie stets zeigten sich das Komitèe kompromissfähig und konnte am Ende mit grundsoliden Vorschlägen aufwarten, kurz: dem Bau der Kantine wurde zugestimmt!

Mit diesem Ergebnis konnten sich Hannes Albers und Nike Dieterich erschöpft, aber zufrieden in den Feierabend zum Kartenspiel mit ihren Bewachern verabschieden.

Erfolgreich in Fangasso angekommen

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Nike Dieterich im Gespräch mit Bürgermeister Zoura Kamate

bewacher

Albers und Dieterich mit ihren Beschützern

Das Wochenende sollte nicht ungenutzt verstreichen, also ging es am Samstag über einen Zwischenstopp in Segou nach Fangasso, welches am Sonntag nachmittag gegen 15:30 Uhr erreicht wurde.
Dort Empfang durch den Bürgermeister und die übliche Einquartierung ins Gästehaus der Bürgermeisterei mit einer bedeutsamen Änderung: im Nachbarzimmer waren zwei bewaffnete Soldaten untergebracht, zum Schutz der deutschen Gäste. Hintergrund: in den Grenzgebieten zu Burkina Faso hatte es in letzter Zeit mehrere bewaffnete Überfälle gegeben und Fangasso liegt nur knapp 50 km von der burkinischen Grenze entfernt. Vorteil: abends waren ausreichend Personen zu einer gepflegten Doppelkopfrunde zusammen.
Für Morgen wird ein Treffen mit dem  Komitee angestrebt, um sich über den Bau der Kantine abstimmen. Nike Dieterich plant den Beginn der Dokumentation und hofft für morgen auf die ersten Interviews.

Mali im 2. Anlauf erreicht

Mit dem Flieger hat es dann doch geklappt: Abflug Donnerstag 16:55 Uhr FFM, dann nach 3-stündigen Aufenthalt in Casablanca um 01:30 Uhr Landung in Bamako: die Flugroute wich also nur geringfügig von der ursprünglich geplanten Landroute ab.
bamakoAm Flughafen wurden Johannes Albers und Praktikantin Nike Dieterich von Lakami Maguiraga, Mitarbeiter einer befreundeten NGO, in Empfang genommen. Auf seiner geräumigen Dachterasse konnten sie bei angenehmen 20 Grad gegen halb vier Uhr früh endlich zur Ruhe kommen.
Der Schlaf währte nur kurz, denn ob des nahen Wochenendes winkte der Terminkalender mit zahlreichen Einträgen für den heutigen Freitag. PAM, Welthungerhilfe und GIZ waren bereits von Deutschland aus kontaktiert worden, die Ansprechpartner waren aber, wie sich herausstellte, heute nicht anwesend.
Ein wichtiger Termin allerdings klappte: bei der deutschen Botschaft in Bamako konnte der Antrag auf Unterstützung beim Bau der Schulkantine in Fangasso eingereicht werden.

Terror in Burkina Faso: Mindestens 26 Tote bei Anschlag

Stundenlang hielten Attentäter mehr als 120 Menschen in einem Hotel in Burkina Faso als Geiseln. Bei der Befreiung gab es über 20 Todesopfer. Im Norden wurde ein westliches Ehepaar gekidnappt.
Der islamistische Terror erreicht Burkina Faso. Vermummte Angreifer brachten am Freitagabend über Stunden das bei Ausländern beliebte Luxushotel Splendid in der Hauptstadt Ouagadougou in ihre Gewalt. Über hundert Menschen nahmen sie als Geiseln. Sicherheitskräfte stürmten das Gebäude am Samstagvormittag gemeinsam mit französischen Truppen.
Bilanz der Terrorattacke: Mindestens 26 Menschen sind tot, weitere 56 wurden teils schwer verletzt.
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Malifahrer hat 2. Etappe erfolgreich absolviert

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Bye Bye, Europe!

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gefüllter Fisch an Bord: ab jetzt muss z.T. mehrmals täglich so ein fiche (französch für Zettel, sprich: Fisch) ausgefüllt abgegeben werden: je weiter nach Süden und grenznah, desto öfter

Auch die Fahrt vom Baskenland zur Afrikafähre in Algeciras war schwer vom Wetter beeinflusst: für die ersten 400 Autobahnkilometer brauchten Gefährt und Gefährte bei starkem Gegenwind 6 Stunden! Entsprechend spät fand Fahrer Albers einen Ruheplatz 100 km vor Algeciras – nur um entsprechend früh wieder loszufahren: es galt, noch heute die Fähre zu erreichen.
Was auch klappte: als allerletzter Passagier konnte auf der 11 Uhr Fähre zum Hafen Tanger Med eingecheckt werden.
Ambitioniertes Tagesendziel für heute: das 600 Autobahnkilometer entfernte Marrakesch. Wir wünschen in Anbetracht der Windwetterlage (bis 17km/h aus Südost) mässige Gegenwinde.

1. Etappe geschafft: Baskenland erreicht

Baskenland

Gut gepackt – nur wenig der Ladung musste diesmal umsortiert werden

Dauerregen und permanenter Gegenwind machten Hannes Albers auf dem ersten Streckenabschnitt Göttingen – Baskenland schwer zu schaffen. Nach 1700 km kam er erst abends gegen 19:30 Uhr am Zielort an. Dort wurde heute am vertrauten Platz bei bei 13 Grad und Sonnenschein der Wagen inspiziert: Öl-  und Wassercheck und – wie jedes mal – nochmal Verstauung und Fixierung der Teile der Ladung, die während der Fahrt in Bewegung geraten waren oder die Lebensabläufe im Bus behinderten. Musste der Fahrer bei Paris noch bei 4°C auf der Sitzbank schlafen, steht dafür ab jetzt die Liege zur Verfügung.
Morgen wird die 2. Etappe in Angriff genommen: die 1000 km lange Strecke zur Fähre nach Algeciras.

Zum zweiten Mal entführt – Islamisten verschleppen Schweizerin in Mali

Die Sicherheitslage im westafrikanischen Mali bleibt angespannt. Immer wieder kommt es zu Entführungen durch Islamisten. Diesmal ist das Opfer eine Schweizerin. Schon einmal war sie in die Fänge von Dschihadisten geraten.

In Mali ist eine Schweizerin von Unbekannten entführt worden. Die seit mehreren Jahren in dem Land lebende Frau sei in der Nacht zum Freitag von Bewaffneten aus ihrem Haus in Timbuktu verschleppt worden, sagte ein Vertreter des Gouverneursamtes von Timbuktu. Sicherheitskreise bestätigten die Angaben. Die Frau arbeitet in der Region laut „Neuer Zürcher Zeitung“ seit Jahren als Missionärin.

Die Frau war bereits im April 2012 ein erstes Mal von Islamisten verschleppt worden. Nach Vermittlungen durch die Regierung von Burkina Faso Weiterlesen

Abfahrt Mali 16:30 Uhr

IMG_0424 IMG_0426Am Vorabend war der Wagen bereits gepackt (Packliste hier), dennoch haben die weitern Fahrtvorbereitungen länger gedauert als erwartet: erst am späten nachmittag ist Hannes Albers mit dem Transport für und nach Mali aus seinem Heimatort bei Göttingen losgekommen.
Gefahren wird mit einem 20 Jahre alten Ford Transit in Tourneo-Ausstattung. Das hohe Alter erforderte einen 2tägigen 2-Mann-Einsatz nur für die umfangreichen Schweißarbeiten. Diese haben sich aber gelohnt: Rost wird in Mali kein Problem mehr dastellen. Mit lediglich 112000 km auf der Nadel kann der 2,5 Liter grosse Dieselmotor  als gerade mal eingefahren bezeichnet werden und bei ausreichender Pflege leicht das 2-3fache leisten. Die solide Saugdieseltechnik bereitet KFZ-Werkstätten in Westafrika keinerlei Wartungs- und Reparaturprobleme. Der gesamte Bus wirkt vor allem innen sehr gepflegt.
70 PS sind für Malis Strassen mehr als ausreichend, werden dem Fahrer bei der ca. 7000 km langen Anreise aber einiges an Geduld und Zeit kosten. Zusätzlich erschwert wird die Fahrt bis zum ersten Zwischenstopp im Baskenland durch den für die Strecke gemeldeten anhaltenden Regen.
Diese 4. Tour zum Zielort Fangasso ist von besonderer Bedeutung, da die entscheidende Phase des Schulgartenprojektes eingeleitet wird: der Bau der Schulkantine. Auf Hannes Albers wartet sowohl in Fangasso als auch in der Hauptstadt Bamako ein prall gefüllter Terminkalender zur Aushandlung und Vertragsabsicherung des Bauvorhabens bei diversen Behörden, Organisationen, Gremien und Firmen.
Gute Reise, Hannes, und komm´ heile wieder!