Hintergrund Malikonflikt: Drogenhandel

Wenn der Bürgermeister Koks schmuggelt

Er wurde regelmäßig beim Nichtstun gesehen, habe jedoch unschätzbare Reichtümer besessen: Ein Kleinstadt-Bürgermeister in Mali gilt als Schlüsselfigur des globalen Drogenhandels zwischen Europa und Lateinamerika. Der Mann ist jetzt verhaftet worden – doch das Geschäft dürfte auch ohne ihn weitergehen.

Von Tobias Zick

Möglicherweise hat sich die Nachricht unter Europas Kokain-Konsumenten noch nicht herumgesprochen: Der Bürgermeister von Tarkint ist verhaftet worden. Das ist deshalb eine Nachricht wert, weil Baba Ould Cheikh nicht einfach irgendein Kleinstadt-Bürgermeister in der Wüste ist, sondern offenbar eine Schlüsselfigur im Kokainschmuggel zwischen Lateinamerika und Europa. Im Norden Malis jedenfalls Weiterlesen

Hintergrund Mali: Kokainhandel

Malischer Konflikt stört Kokainhandel nach Europa

PARIS (AFP) – 10.03.2013 09:32 – Von Pierre-Marie Giraud
Der Konflikt in Mali stört eine der Kokain-Hauptrouten (durch die Sahel) nach Europa, aber die Drogenhändler haben sich bereits durch Änderung ihrer Routen angepasst, sagen von AFP befragte Experten.
Seit zehn Jahren hat sich Westafrika zu einer Drehscheibe des Kokainhandels von Lateinamerika nach Europa entwickelt, unter Ausnutzung der Armut und der staatlichen Schwäche der Länder in der Region. Drogen kommen mit dem Boot in den Golf von Guinea oder durch direkte Flüge von Venezuela nach Mauretanien oder Mali, bevor sie Weiterlesen

Späte Einigung in Mali

Keystone AP

Markus M. Haefliger, Nairobi

Bei den Gesprächen in der burkinabischen Hauptstadt Ouagadougou zwischen Vertretern der malischen Interimsregierung und Tuareg-Rebellen, die die Stadt Kidal und Teile der gleichnamigen Region im Nordosten des Landes beherrschen, ist am Dienstagabend endlich eine Einigung erzielt worden. Sie enthält einen Waffenstillstand sowie Verpflichtungen, nach denen die Regierungsarmee «schrittweise» im gesamten Norden stationiert wird, während die Rebellen in Feldlager eingewiesen werden. Uno-Generalsekretär Ban, Frankreich und westafrikanische Vermittler begrüssten das Abkommen.

Territoriale Einheit
Die Direktverhandlungen zwischen der Übergangsregierung in Bamako und Tuareg-Rebellen hätten schon vorletztes Wochenende abgeschlossen werden sollen. Aber die Standpunkte blieben lange unvereinbar. Bamako wollte keine Abstriche an seiner Souveränität über das wiederhergestellte nationale Territorium machen; die Unterhändler forderten eine ungehinderte Stationierung der Truppen und die Entwaffnung der Rebellen. Die zwei Rebellengruppen, der Mouvement national de libération de l’Azawad (MNLA) und der Haut conseil pour l’unité de l’Azawad (HCUA), forderten ihrerseits die Aufhebung der gegen ihre Anführer erlassenen Haftbefehle.

Konzertverbot: Stille in Bamako

DW. Bamako
Weltweit ist Mali für seine Musik bekannt. Doch seit Januar schweigen die Instrumente: Mit dem Ausnahmezustand wurden öffentliche Konzerte verboten – aus Sicherheitsgründen. Viele Musiker kämpfen nun um ihre Existenz.

Salif Keita, Habib Koité, Toumani Diabaté, Bassekou Kouyaté – das ist nur eine kleine Auswahl von Musikern aus Mali, die sich auf der internationalen Bühne einen Namen gemacht haben. Derzeit kann man sie allerdings nur außerhalb ihres Heimatlandes im Konzert sehen: Der Ausnahmezustand, den die Regierung im Januar verhängt hat, verbietet auch Musikaufführungen. Das Sicherheitsrisiko sei zu groß, begründet die Regierung ihre Entscheidung. In der Hauptstadt Bamako, wo sonst täglich Live-Bands auftreten, ist es seither still. Erst kürzlich wurde das Konzertverbot bis zum 5. Juli 2013 verlängert – dann beginnt der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen am 28. Juli 2013.

„Als der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, traf das die Musiker am heftigsten „, sagt Abdoul Wahab Berthe, der den malischen Sänger Habib Koité als Bassist begleitet. „Alles wurde verboten“, erzählt er. Zurzeit gebe es „keine Studioaufnahmen, keine Veranstaltungen – nichts, nichts, nichts.“ Die Musiker leben also von der Hand in den Mund. Deswegen freut sich Abdoul Wahab Berthe über seine Auftritte in Europa. Aber nur die wenigsten malischen Musiker haben die Möglichkeit, ins Ausland auszuweichen.
http://www.dw.de/konzertverbot-stille-in-bamako/a-16895093?maca=de-rss-de-region-afrika-4022-rdf

Ein Spendenskandal und seine Hintergründe: Enttäuschte Spender von „Menschen für Menschen“ fordern Konsequenzen

Frankfurt/München (ots) – „Menschen für Menschen“ war einmal eine großartige Hilfsorganisation – mit diesen Zeilen öffnet unter der Adresse www.Spendenskandal.com ab sofort eine Website, über die schockierte Spender und Anhänger von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe endlich Konsequenzen des Spendenskandals bei „Menschen für Menschen“ fordern.

Neben Spendern und Großspendern gehört der Initiative auch das ehemalige Kuratoriumsmitglied Jürgen Wagentrotz an. Die Initiative wirft „Menschen für Menschen“ – unter der Leitung der Vorstandsvorsitzenden Almaz Böhm – unter anderem viel zu teure Schulbauten, Ausbeutung von Tagelöhnern sowie Investitionen in Protzbauten vor, und damit die Zerstörung des Lebenswerks von Karlheinz Böhm. Außerdem kritisiert sie mangelnde Transparenz bei den Ausgaben der Stiftung. Jürgen Wagentrotz: „,Menschen für Menschen‘ handelt nicht mehr im Sinne seiner Spender, der Vorstand lässt das zu. Es ist an der Zeit, dass ,Menschen für Menschen‘ in eine neue Zukunft geführt wird, unter fachkundiger Leitung und mit echten Leitlinien, nach denen die Spenden der Anhänger von Karlheinz Böhm sinnvoll investiert werden!“

Sieben konkrete Vorwürfe werden auf der Informationswebsite formuliert, die über die Missstände bei „Menschen für Menschen“ aufklären: Neben dem Bunkern von Spendengeldern in Höhe von rund 50 Millionen Euro wird „Menschen für Menschen“ auch das Jahresgehalt der Vorsitzenden Almaz Böhm in Höhe von mindestens 105.000 Euro vorgeworfen, vor allem auch weil sie immer wieder öffentlich beteuert hat, wie ihr Mann ehrenamtlich zu arbeiten. Auch das Verschweigen von Karlheinz Böhms Gesundheitszustand, das Zahlen von Löhnen unterhalb der extremen Armutsgrenze, überteuerte Schulbauten sowie deren mangelnde Instandhaltung und der Verfall von Brunnen und Wasserstellen werden kritisiert. Nicht zuletzt aber stößt die mangelnde Transparenz der Organisation ihren Spendern und ihren Gremien gegenüber auf harte Kritik.
http://www.presseportal.de/pm/109571/2482008/ein-spendenskandal-und-seine-hintergruende-enttaeuschte-spender-von-menschen-fuer-menschen-fordern

Frankreich kündigt Friedensplan für Mali an

12. Juni 2013 18:07; Akt: 12.06.2013 18:18

Im Konflikt in Mali bahnt sich ein Ende an: Die Tuareg-Organisation MNLA habe einen Entwurf für einen Freidensplan bereits gebilligt, sagte der französische Aussenminister Laurent Fabius.

Frankreich hat einen Friedensplan für das westafrikanische Krisenland Mali in Aussicht gestellt. Es sei ein Entwurf für ein Übereinkommen erstellt worden, der eine «ausgezeichnete Grundlage für eine Versöhnung» darstelle, sagte der französische Aussenminister Laurent Fabius am Mittwoch in Madrid.

Das Vorhaben respektiere die Einheit des Landes und sehe Wahlen bis Ende Juli vor, sagte Fabius bei einem Treffen mit seinem spanischen Amtskollegen José Manuel García-Margallo.

Die Tuareg-Organisation MNLA habe den Entwurf bereits gebilligt, sagte der französische Minister weiter. Derzeit prüfe der malische Staatspräsident Dioncounda Traoré das Vorhaben.
http://www.20min.ch/ausland/news/story/Frankreich-kuendigt-Friedensplan-fuer-Mali-an-26939052

Folter, Krieg und Missbrauch – UN prangert Einsatz hunderter Kindersoldaten an

New York.
Hunderte von Kindern werden in Mali laut UN zum bewaffneten Kampf gezwungen. Mali ist das einzige Land, das neu auf die UN-Liste der Staaten gesetzt wurde, in denen Kindersoldaten eingesetzt werden. Dennoch: Die „vielleicht schlimmste Bürde“ tragen laut dem UN-Sonderbeauftragten  Kinder in Syrien.
In Mali zwingen verschiedene Konfliktparteien nach UN-Angaben Kinder zum bewaffneten Kampf. Sowohl Tuareg-Rebellen als auch die islamistische Terrororganisation Al-Kaida und regierungstreue Milizen setzten hunderte Kinder als Soldaten ein, sagte die UN-Sonderbeauftragte für Kinder in Konflikten, Leila Zerrougui. Zudem würden malische Mädchen zur Heirat mit Kämpfern gezwungen. Laut einem von Zerrougiu vorgestellten Bericht ist sexuelle Gewalt gegen Mädchen durch bewaffnete Gruppen im Norden des Landes „weit verbreitet“.
http://www.derwesten.de/politik/folter-krieg-und-missbrauch-un-prangert-einsatz-hunderter-kindersoldaten-an-id8068213.html#1474024733

Gewalt zwischen ­Polizisten in Mali

Bamako. In der malischen Hauptstadt Bamako ist es in der Nacht zum Freitag zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Polizisten gekommen. Dabei standen sich Angehörige zweier verschiedener Gewerkschaften gegenüber, die in einen Streit über Beförderungen geraten waren, wie ein AFP-Reporter berichtete. Rund zwei Stunden lang waren Schüsse zu hören. Ein Gewerkschaftsmitglied sprach von vier Verletzten durch Schüsse, was Mitglieder der anderen Organisation aber zurückwiesen. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht zu den Auseinandersetzungen. Zu ähnlichen Zwischenfällen mit Polizisten war es bereits im September gekommen. (AFP/jW)

Quelle: http://www.jungewelt.de/2013/04-06/023.php

Amnesty Report Reveals Serious Abuses in Mali

Photo: Katarina Hoije/IRIN

7 June 2013, London

A new report by Amnesty International alleges that civilians are amongst dozens of people who have been tortured, killed and disappeared since the launch of the French military intervention five months ago.

Civilians are among dozens of people who have been tortured, killed and disappeared, including while in detention, since the launch of the French army’s intervention in the country five months ago, Amnesty International said in a new briefing published today.

The briefing Mali: Preliminary findings of a four-week mission. Serious human rights abuses, issued in the run-up to the deployment of a UN peacekeeping force in Mali next month, is the result of a research mission carried out in May and June in the country.

„The Malian security forces‘ human rights record since January is, simply, appalling. They continue to violate human rights with apparently no fear of being held accountable,“ said Gaëtan Mootoo, Amnesty International researcher and member of this research mission.

During the visit, Amnesty International documented dozens of cases of detainees being tortured or ill-treated after being arrested for having alleged links with armed groups. The organization also documented more than 20 cases of extrajudicial-executions or enforced disappearances.
http://allafrica.com/stories/201306070464.html

Mali: Menschenrechtsverletzungen gegen Zivilisten

Trotz der militärischen Erfolge im Kampf gegen islamistische Extremisten in Nordmali gibt es in dem westafrikanischen Land weiter schwere Menschenrechtsverletzungen. Für diese sind nach Auffassung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sowohl Tuareg-Rebellen als auch malische Soldaten verantwortlich.

Die Tuareg-Organisation MNLA, die weiterhin die strategisch wichtige Stadt Kidal kontrolliert, habe in den vergangenen Tagen 100 Zivilisten festgenommen, hieß es in einem heute veröffentlichten Bericht. Die meisten gehörten anderen Volksgruppen an und seien ausgeraubt und verprügelt worden.

Ashton setzt auf Dialog

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich besorgt über die „rassistisch motivierte“ Gewalt gegen Zivilisten. Sie forderte die Armee und die Rebellen zur Zurückhaltung auf. Ein Dialog mit der Übergangsregierung sei dringend nötig, um Frieden in dem Krisenland zu schaffen.

Publiziert am 07.06.2013
http://orf.at/stories/2186257/