Konzertverbot: Stille in Bamako

DW. Bamako
Weltweit ist Mali für seine Musik bekannt. Doch seit Januar schweigen die Instrumente: Mit dem Ausnahmezustand wurden öffentliche Konzerte verboten – aus Sicherheitsgründen. Viele Musiker kämpfen nun um ihre Existenz.

Salif Keita, Habib Koité, Toumani Diabaté, Bassekou Kouyaté – das ist nur eine kleine Auswahl von Musikern aus Mali, die sich auf der internationalen Bühne einen Namen gemacht haben. Derzeit kann man sie allerdings nur außerhalb ihres Heimatlandes im Konzert sehen: Der Ausnahmezustand, den die Regierung im Januar verhängt hat, verbietet auch Musikaufführungen. Das Sicherheitsrisiko sei zu groß, begründet die Regierung ihre Entscheidung. In der Hauptstadt Bamako, wo sonst täglich Live-Bands auftreten, ist es seither still. Erst kürzlich wurde das Konzertverbot bis zum 5. Juli 2013 verlängert – dann beginnt der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen am 28. Juli 2013.

„Als der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, traf das die Musiker am heftigsten „, sagt Abdoul Wahab Berthe, der den malischen Sänger Habib Koité als Bassist begleitet. „Alles wurde verboten“, erzählt er. Zurzeit gebe es „keine Studioaufnahmen, keine Veranstaltungen – nichts, nichts, nichts.“ Die Musiker leben also von der Hand in den Mund. Deswegen freut sich Abdoul Wahab Berthe über seine Auftritte in Europa. Aber nur die wenigsten malischen Musiker haben die Möglichkeit, ins Ausland auszuweichen.
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