Den Flug mit Royal Air Maroc über Casablanca wurde schon in Segou gebucht, da dort das Internet wieder zuverlässig funktionierte. Allerdings stand noch ein Besuch in der Deutschen Botschaft an. Hier hieß es auf der Website: telefonische Anmeldung erforderlich! Was jedoch in der Praxis nicht funktionierte, denn entweder war der/die entsprechende Sachbearbeiter/in nicht da oder in einer Besprechung. Der erbetene Rückruf der Botschaft erfolgte ebenfalls nicht. So konnte der Besuch nur ohne Anmeldung erfolgen.
Am Eingang der Botschaft wurde jedoch erklärt: „Ohne vorherige Anmeldung kein Termin“. Mit etwas Nachdruck konnte dann doch eine Mitarbeiterin gefunden werden, die 10 Minuten Zeit für ein Gespräch erübrigen konnte. Das Projekt wurde erläutert und Informationen über die Förderung von Kleinstprojekten ausgetauscht. Wirklich Brauchbares ergab sich daraus aber nicht, da die Mitarbeiterin nicht aus der entsprechenden Abteilung war. Eine weitere Mitarbeiterin aus der Visaabteilung kannte das Projekt vom Vorjahr und lobte das Engagement. Es wie in der Werbung, es braucht mindestens zwei bis drei Kontakte um wirklich anzukommen.
Im Foyer des Soeurs, der Unterkunft im Herzen Bamakos, war niemand außer einer Französin, die ein Hilfsprojekt mit behinderten Kindern in einem 1000 km entfernten Ort bei Gao betreibt. Sie war mit ihrer Jahresabrechnung beschäftigt – ein 8-Bett-Zimmer voller Papiere. Eigentlich ist diese Unterkunft sicher, nett und auch zentral gelegen.
Warum hier keine Gäste sind, konnte mir Soeur Jeanne, die katholische Leiterin der Unterkunft, nicht erklären. Vielleicht liegt es liegt am Preis-/Leistungs-Verhältnis, denn seit der letzten Renovierung sind bestimmt 20 Jahre vergangen und die wenigen Touristen, die sich nach Bamako trauen, möchten nicht in der heißesten Unterkunft der Stadt übernachten. Bei den zahlreichen, auch nächtlichen Stromausfällen stehen oft die Ventilatoren still. Durch die unerträgliche Hitze wird man wach und die Moskitos beißen noch aggressiver als sonst.
Abflug Bamako: 02:45 Uhr. Bei der letztjährigen Fahrt zum Flughafen musste zweimal das Taxi wegen Spritmangel und Defekt getauscht werden. Diesmal verlief alles ohne Probleme. Im Airport Bamako ging es durch zwei Ebola Kontrollen, in Casablanca Airport durch eine Weitere. Wer hier eine erhöhte Körpertemperatur aufweist, kann sich auf eine längere Quarantäne gefasst machen.
Um 19:45 Uhr war endlich Göttingen erreicht und zur grossen Freude des Mali-Fahrers gab es einen herzlichen Empfang durch Familie, Freunde und Vereinsmitglieder gleich auf dem Bahnsteig. Jetzt war endlich alles geschafft, oder??
Natürlich nicht, denn die Abrechnung der Fahrt, der Jahresabschluss, die Antragsstellung des Projektes, die Kommunikation mit Fangasso und und und …….. wartet nun.