Ein Tag hektischem Informationsaustausch machte klar: das medizinische Equipment ist auf die Schnelle nicht unterzubringen. Bisher stand die Fahrt nicht unter einem guten Stern. Drei Optionen standen zur Wahl.
- Entsorgung des Materials und erneut in Marokko einreisen
- Fahrzeug und Material in Spanien lagern und von dort nach Mali fliegen
- Rückfahrt nach Göttingen und von Frankfurt fliegen
Eine Entsorgung wurde umgehend verworfen – wie sollen wir das den Spendern erklären? Alles stehenlassen könnte auf Dauer weitere Kosten verursachen wie Batterie tot, Bremsen fest und den Handlungsspielraum einengen. Von Deutschland aus gibt es noch die Option des Transports via Container.
Entscheidung Rückfahrt – 2.750 lange Kilometer
wurden dann am Donnerstag, den 14. Januar in Angriff genommen. Die ersten 1050 km bis Agurain waren trotz Nebel und einer kalten Übernachtung vor Burgos bis zum 15. Januar recht schnell abgespult. In Agurain gab es von Mecki noch eine Stärkung und weiter ging´s Richtung Heimat. Alles schien gut zu laufen, doch 50 km vor Bordeaux kamen die Probleme. Der Motor zog nicht mehr, im Stand ging er sofort aus. Die Dieselzufuhr zog Luft – aber wo? Nachsehen und reparieren – allein unmöglich, ein Werkstattbesuch am Samstagnachmittag war auch keine Option – also was tun?
Das große Zittern – 1.700 km ohne Pause
Diesel zieht Luft – dabei läuft der Dieselkraftstoff im Stand zurück in den Tank, Starten wird unmöglich. Das Fahrzeug muss auf Touren gehalten und Steigungen mit Anlauf genommen werden, sonst verhungert der Motor am Berg. Das bedeutet Stress ohne Ende, denn auch Mautstellen, Staus oder Tankstopps werden zur nervenfressenden Herausforderung. Trotz Stau in Bordeaux und Schnee in Belgien konnten die 1700 km in 19,5 Std. bewältigt werden.
Resümee der „Probefahrt“ mit dem Ford Transit
Positiv
- Starker 2,5 Liter Diesel, der kein Öl braucht
- Viel Platz für Ladung
- Stoßdämpfer, Aufhängung und Fahrwerk gut
- Getriebe und Antrieb top
- Alles funktioniert, dazu zwei Jahre TÜV
- Bequemer Fahrersitz
Manko:
- Kein Renner – für Europa zu langsam
- Rost an der Karosserie – Schönheitsfehler
- Extrem laut ab 100 km/h
- Schiebetür lässt sich mit Schlüssel nur ab- nicht aufschließen
Der Ford ist ein echtes Arbeitstier und kann viel zuladen. Der Motor ist stark, allerdings im oberen Drehzahlbereich sehr laut. Er braucht kein Öl und ist ohne die Dieselundichtigkeit für Westafrika hervorragend geeignet. Für Europa ist er allerdings nicht anzuraten, da man auf Dauer Ohrensausen bekommt.