Mauretanien: 70.000 Flüchtlinge aus Mali in Wüste gestrandet

Mali: 70.000 Flüchtlinge in mauretanischer Wüste gestrandet – Ärzte ohne Grenzen veröffentlicht Bericht

Berlin/Nouakchott, 12. April 2013. Rund 70.000 Flüchtlinge aus Mali leben derzeit unter widrigsten Bedingungen mitten in der mauretanischen Wüste. Sie haben nicht ausreichend Nahrung, Wasser, Unterkünfte und medizinische Hilfe – und sind völlig von Unterstützung von außen und humanitärer Hilfe abhängig. In ihrem heute veröffentlichten Bericht „Gestrandet in der Wüste“ fordert die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen auch andere Organisationen dazu auf, sich dringend um die grundlegendsten Bedürfnisse dieser Flüchtlinge zu kümmern. Angesichts der ethnischen Spannungen in der Heimat der Menschen im Norden Malis gibt es kaum Hoffnung, dass diese bald dorthin zurückkehren können.

Ärzte ohne Grenzen hat Anfang 2012 mit Hilfsprojekten in Mauretanien begonnen, als die ersten malischen Flüchtlinge dort ankamen. Die Organisation hat immer wieder auf die äußerst prekären Lebensbedingungen im Lager Mbéra und die dramatischen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hingewiesen. Eine im November 2012 von Mitarbeitern durchgeführte Ernährungs- und Sterblichkeitsstudie beispielsweise zeigte eine alarmierende Ernährungssituation und Sterblichkeitsraten bei Kindern unter zwei Jahren, die über dem Grenzwert einer akuten Ernährungskrise lagen.

 Nach dem Beginn des französisch-malischen Militäreinsatzes im Januar 2013 kamen rund 15.000 neue Flüchtlinge nach Mbéra. Die medizinische Versorgung des Einzelnen hat sich dadurch weiter verschlechtert. Im Programm von Ärzte ohne Grenzen ist die Zahl der Behandlungen von 1.500 auf 2.500 in der Woche gestiegen. Die Zahl der mangelernährten Kinder, die in Ernährungsprogramme aufgenommen wurden, hat sich von 42 auf 106 mehr als verdoppelt.

 „Diese Zahlen zeigen, dass sich der Zustand der Flüchtlinge im Lager noch verschlechtert hat“, sagt Henry Gray, Nothilfe-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen. „Dabei sollten sie hier eigentlich Hilfe erhalten, vor allem auch Nahrungsmittel. Es ist klar, dass man auf diesen Zustrom von Flüchtlingen nicht genug vorbereitet war. Die Lage hat sich in den vergangenen Wochen zwar verbessert, ist aber immer noch äußerst prekär. Daher müssen die Hilfsorganisationen ihre Anstrengungen intensivieren und so lange wie notwendig aufrecht erhalten: Unterkünfte, Trinkwasser, Latrinen und Nahrungsmittel müssen den humanitären Mindeststandards entsprechen und den Notleidenden zur Verfügung gestellt werden.“

 Ärzte ohne Grenzen unterstützt in Mauretanien insgesamt vier Gesundheitseinrichtungen im Lager Mbéra und am Grenzposten Fassala und leitet in der Stadt Bassikounou einen Operationstrakt. Seit Februar 2012 haben die Teams 85.000 Behandlungen und 200 Entbindungen durchgeführt und etwa 1.000 schwer mangelernährte Kinder behandelt.

Quelle: http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/pressemitteilungen/2013/pm-2013-04-12/

Malische Flüchtlinge in Burkina Faso

Mali-Konflikt: Hunderttausende Menschen aus Mali sind auf der Flucht. Viele sind in die westafrikanischen Nachbarländer geflohen. Help unterstützt malische Flüchtlinge in den Flüchtlingscamps Goudebou in Burkina Faso und in Abala in Niger. Die Bewohner der Camps sind vor allem Frauen und Kinder, die nur wenige Habseligkeiten auf ihrem weiten Weg mitnehmen konnten. Die Infrastruktur der Flüchtlingslager ist noch unzureichend und muss für die Versorgung der Flüchtlinge ausgebaut werden.

Flüchtlingscamp in Grenznähe zu Mali wird verlegt

Viele Tuareg Mütter sind mit ihren Kinder geflohen (Foto: Rotes Kreuz Burkina Faso).

In Burkina Faso startete Weiterlesen

Migration und Krieg – Stimmen aus der malischen Presse

Medico International unterstützt in Mali zwei Organisationen. Die Association Malienne des Expulsés (AME) und die Association des Refoulés d’Afrique Centrale au Mali (ARACEM). Bisher haben sich beide Partner vor allem um das Thema Migration gekümmert. Die AME konzentrierte sich in Bamako darauf, MigrantInnen zu unterstützen, die aus Europa und dem Maghreb abgeschoben und abgewiesen wurden. Die ARACEM auf Nicht-MalierInnen, die auf dem erhofften Weg nach Europa im Land festsaßen.

Der Putsch und die Entwicklung des Konflikts haben die Schwerpunkte der Arbeit Weiterlesen

Frankreich zieht erste Soldaten zurück

Etwa 4000 französische Soldaten helfen in Mali den Frieden zu stabilisieren. Frankreichs Präsident Hollande hatte angekündigt, mindestens die Hälfte bis Juli zurückzuholen. Die ersten Hundert landeten jetzt auf Zypern.

Die französische Armee hat mit dem Abzug von Soldaten aus Mali begonnen. Etwa hundert Soldaten seien auf Zypern angekommen, teilte der Generalstab der Armee Medienvertretern in Paris mit.

Die ersten abgezogenen Soldaten gehören zu einer Fallschirmjäger-Einheit, die vor allem in der Region Tessalit Weiterlesen

Neue Großoffensive gegen Islamisten in Mali

GAO (AFP)–Die französische Armee hat in Mali eine neue Großoffensive gegen islamistische Kämpfer gestartet. Bei der Operation „Gustav“ seien seit Sonntag rund 1000 Soldaten, Dutzende Panzer, Hubschrauber, Artillerie, Drohnen und die Luftwaffe im Einsatz, teilte der französische General Bernard Barrera vor Ort mit. Nach Angaben eines AFP-Reporters, der die Truppen begleitet, richtet sich die Offensive Weiterlesen

Tagesschau.de: Mali zwischen Krieg und Neubeginn

„Zurück auf Null – Schluss mit den Lügen“

Noch immer leisten Islamisten im Norden Malis erbitterte Gegenwehr. Doch die Übergangsregierung plant bereits Neuwahlen – auch auf Druck der internationalen Partner. Die Menschen in Mali haben ganz andere Sorgen, berichtet Alexander Göbel aus Bamako. Sie wünschen sich dauerhaft Frieden.

Von Alexander Göbel, ARD-Hörfunkstudio Rabat, zzt. Bamako

Menschen in der Stadt Bamako halten eine malische Flagge (Foto: AFP) Großansicht des Bildes Französische und malische Flaggen prägen das Bild in Bamako. In einem Bretterverschlag in Bamako sitzt Moussa über seiner Nähmaschine. Aus bunten Lederstreifen näht er ganz besondere Motorradsitzbezüge – es sind französische und malische Fahnen. Pro Woche gebe es mehr als 30 Bestellungen, sagt Moussa stolz. Er hofft, dass der Fahnen-Boom noch eine Weile anhält. Aber vor allem, dass es mit Mali endlich wieder aufwärts geht. „Wir wollen Frieden, und wir wollen Arbeit. Und wir wollen, dass Wahlen organisiert werden. Wenn die Politiker sich nicht endlich einigen, werden wir hier keine Ruhe haben. Und dann wird Mali weiter so dahin dümpeln“, sagt Moussa.

Internationaler Druck, Wahlen abzuhalten

Malis Übergangsregierung bekommt mächtig Druck von Frankreich und Weiterlesen

Spendenaufruf für das Gesundheitszentrum Fangasso

Nachdem die beiden Malihelfer Albers und Golla von den Umständen, unter denen im Gesundheitszentrum von Fangasso gearbeitet wird, berichten konnten, hat africa co-operation e.V. zu einer Spendenaktion aufgerufen.

Centre de Sante, Fangasso, Cercle de Tominian, Region du Segou, Mali


Das Gesundheitszentrum Fangasso, Anlaufstelle für über 20.000 Menschen.
Ein Arzt und sechs Hilfskräfte arbeiten hier unter extrem einfachen und finanziell sehr schwierigen Bedingungen. Es gibt keinen Strom und nur einen kleinen, mit Gas betreibenen Kühlschrank für Medikamente.
Am 08.03.2013 hat das Gesundheitszentrum einen kleinen Krankentransporter vom Verein africa co-operation erhalten. Jetzt können die schwierigen Fälle in das Krankenhaus von Tominian gebracht werden.
Jede Hilfe ist willkommen!
Spendenkonto:
Postbank Berlin
BLZ 100 100 10
KtoNr 212 245 100
Download Flyer: Centre Sante (2 MB)

F:ahrt ins Ungewisse: WDR-Reihe zum Krieg in Mali endet morgen

Krieg in Mali – Reise in den umkämpften Norden

Es ist eine beschwerliche Reise durch ein weites Land: Als einer der ganz wenigen westlichen Journalisten ist Alexander Göbel im noch immer umkämpften Norden Malis unterwegs, um sich selbst ein Bild zu machen: Wie geht es den Menschen? Wie ist die Sicherheitslage in den befreiten Städten? Was kann die malische Armee überhaupt leisten?

Die Serie im WDR 5 Morgenecho, vom 11.-16. März 2013, immer um 7:45 Uhr auf WDR 5. Nachzuhören hier: Weiterlesen