Krieg in Mali – Reise in den umkämpften Norden
Es ist eine beschwerliche Reise durch ein weites Land: Als einer der ganz wenigen westlichen Journalisten ist Alexander Göbel im noch immer umkämpften Norden Malis unterwegs, um sich selbst ein Bild zu machen: Wie geht es den Menschen? Wie ist die Sicherheitslage in den befreiten Städten? Was kann die malische Armee überhaupt leisten?
Die Serie im WDR 5 Morgenecho, vom 11.-16. März 2013, immer um 7:45 Uhr auf WDR 5. Nachzuhören hier:Serie: Krieg in Mali – Reise in den umkämpften Norden
Teil 1: Kriegsgebiet – Fahrt ins Ungewisse
Bedrohung und Zerstörung: Schon die Reise ins Kriegsgebiet gestaltet sich abenteuerlich. Und die Angst fährt immer mit.
Teil 2: Timbuktu – Stadt in Angst
Offiziell ist Timbuktu frei von Islamisten – das malische Militär ist in der Stadt, französische Einheiten sind draußen am Flughafen stationiert. Doch von Aufatmen und Freude ist bei den Menschen keine Spur, es ist sehr still in der Stadt, viel zu still. Es fehlt am Nötigsten – an Wasser, Strom und Nahrungsmitteln. Und die Menschen haben Angst: vor islamistischen Selbstmordattentätern einerseits und malischen Soldaten andererseits. Denn die rächen sich immer öfter an Arabern und Tuareg.
Malis Übergangsregierung bastelt mit ihren internationalen Partnern an einer „Road Map“ – und hat für den Sommer sogar schon Wahlen angekündigt. Auch wenn viele den Termin für illusorisch halten: Die Zeit drängt. Denn Frankreich will seinen Militäreinsatz so bald als möglich beenden. Malis reformbedürftige Armee muss mit den afrikanischen Truppen der ECOWAS alleine klarkommen – und kann daher die Hilfe der EU-Militärausbilder gut gebrauchen. Vielleicht ist es Malis Stunde Null: Während die Islamisten etwa in Nordmalis Bergmassiv Ifoghas noch immer erbitterte Gegenwehr leisten und sich auf einen Guerillakrieg mit Bomben und Minen verlagert haben, sucht das Land nach Konzepten für den politischen und gesellschaftlichen Neubeginn. Die Hoffnungen sind groß – die Herausforderungen auch.
Vielen Maliern kommen die Tränen, wenn sie daran denken, dass die Mausoleen ihrer Heiligen in Timbuktu zerstört sind. Im Ahmed-Baba-Zentrum von Timbuktu haben die Islamisten sogar tagelang gehaust – ausgerechnet an dem Ort, an dem die weltberühmten jahrhundertealten Manuskripte lagerten.
Die „Tuareg“ gibt es so nicht. Aber sie gelten als Malis berühmteste ethnische Volksgruppe. Viele Tuareg haben nun große Angst vor Misstrauen und Rache.
Unterstützung und Schutz Reformen benötigt
Teil 6: Malis Militär und die Hoffnung auf EU-Ausbilder
läuft morgen!
Schlecht ausgerüstet und korrupt – alles Begriffe, die oft fallen, wenn vom Zustand der malischen Armee die Rede ist. Die Hoffnung liegt auf den Ausbildern der Bundeswehr.