Etwa 4000 französische Soldaten helfen in Mali den Frieden zu stabilisieren. Frankreichs Präsident Hollande hatte angekündigt, mindestens die Hälfte bis Juli zurückzuholen. Die ersten Hundert landeten jetzt auf Zypern.
Die französische Armee hat mit dem Abzug von Soldaten aus Mali begonnen. Etwa hundert Soldaten seien auf Zypern angekommen, teilte der Generalstab der Armee Medienvertretern in Paris mit.
Die ersten abgezogenen Soldaten gehören zu einer Fallschirmjäger-Einheit, die vor allem in der Region Tessalit im Nordosten Malis gegen Islamisten gekämpft hatte. Die französische Armee hatte zusammen mit malischen Soldaten den Norden des Landes zurückerobert, der monatelang von islamistischen Gruppen kontrolliert worden war. Frankreich hat zugesagt, dass dauerhaft etwa 1000 französische Soldaten als Unterstützung „im Kampf gegen den Terrorismus“ in dem Land bleiben sollen.
Großoffensive rund um Gao
Zurzeit haben die französischen Truppen im Kampf gegen radikale Islamisten in Mali Einheiten nördlich der Stadt Gao konzentriert. Gao ist eine der wichtigsten Städte im Norden Malis. In der Region hatte es in den vergangenen Wochen Selbstmordanschläge und Zusammenstöße zwischen Islamisten und französischen beziehungsweise malischen Soldaten gegeben.
In dem Tal nördlich von Gao vermutet die französische Armee laut General Bernard Barrera eine logistische Basis der Islamisten. Die Gegend werde nun systematisch durchkämmt, sagte er. Bei dieser seit Sonntag laufenden Großoffensive „Gustav“ seien rund 1000 Soldaten, Dutzende Panzer, Hubschrauber, Artillerie, Drohnen und die Luftwaffe im Einsatz, teilte Barrera vor Ort mit. Die Operation zusammen mit malischen Soldaten soll noch mehrere Tage andauern.
Das nordwestafrikanische Mali, das lange als Musterland für Stabilität und Demokratie galt, stürzte 2012 von einer Krise in die nächste. Nach einem Militärputsch im März 2012 nutzen rebellierende Stämme und Al Kaida-Gruppen das Chaos und übernahmen die Macht im Norden des Landes. Als die straff organisierten Islamisten wichtige Städte wie Timbuktu einnahmen und immer weiter Richtung Süden und damit der Hauptstadt Bamako vorrückten, griffen die frühere Kolonialmacht Frankreich und die westafrikanische Gemeinschaft Ecowas militärisch ein.
as/kle (afp, dpa)
Quelle: http://www.dw.de/frankreich-zieht-erste-soldaten-zur%C3%BCck/a-16730161