Abstimmung in Mali – nur Wenige trauen sich zur Wahl

In Mali ist ein neues Parlament gewählt worden. Etwa 6,5 Millionen Wähler waren aufgerufen, 147 Abgeordnete zu bestimmen. Beworben hatten sich etwa 1080 Kandidaten, unter ihnen 135 Frauen. Die Stimmabgabe verlief Agenturberichten zufolge offenbar überwiegend friedlich, doch gab es an einzelnen Wahllokalen Zwischenfälle.

Die Abstimmung sollte die Rückkehr des westafrikanischen Landes zur politischen Normalität markieren. Im August war bereits ein neuer Präsident gewählt worden, nachdem vor anderthalb Jahren der vorherige Präsident bei einem Militärputsch gestürzt worden war. Zudem brachten Islamisten weite Teile des Nordens unter ihre Kontrolle. Französische und afrikanische Soldaten drängten sie Anfang des Jahres zurück.

Wahllokal in Gao (Bildquelle: AP)

Überschattet von einer angespannten Sicherheitslage wurde in Mali abgestimmt.

Im Vorfeld der Wahl flammte die Gewalt im Land wieder auf. So wurde die Stadt Gao vergangene Woche mit Raketen angegriffen und in Bamako wurde ein Angehöriger der französischen Streitkräfte bei einem gezielten Angriff verletzt. Angesichts dieser angespannten Sicherheitslage zeichnete sich eine geringe Wahlbeteiligung ab.

Wahlbeobachter der Europäischen und Afrikanischen Union verfolgten die Abstimmung. Ein Ergebnis soll spätestens fünf Tage nach der Wahl vorliegen. Für den 15. Dezember ist eine zweite Wahlrunde geplant.
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/mali672.html

„Bleibt, wo ihr seid, bleibt arm, aber macht uns keine Schwierigkeiten.“

„Unser Leben ist euch nichts wert“: Der senegalesische Hip-Hop-Star und Filmemacher Didier Awadi über Lampedusa, den irreführenden Begriff „Flüchtling“ und warum es richtig ist, dass junge Afrikaner nach Europa gehen

Der Senegalese Didier Awadi ist der bekannteste Hip-Hop-Star Westafrikas und gilt als Stimme der „Generation Consciente“, einer neuen, selbstbewussten Generation junger Afrikaner. Immer wieder hat er in seinen Texten das Schicksal Migranten thematisiert, die unter Lebensgefahr nach Europa übersetzen. 2011 suchte er mit dem selbstproduzierten Film „The Lion’s Point of View“ nach den Ursachen der Fluchtbewegung.http://www.kamerhiphop.com/img_dyn/35kronik.jpg

SZ: Wie werden die Nachrichten von den vielen ertrunkenen Flüchtlingen vor Lampedusa in Afrika aufgenommen?

Didier Awadi: Das macht die Menschen wütend und traurig. Andererseits gehört es für viele zur alltäglichen Realität. In manchen Viertel Dakars kennt jeder jemanden aus der Nachbarschaft, der bei der versuchten Überfahrt nach Europa ums Leben gekommen ist. Geschätzte 60 000 Afrikaner haben in den letzten sieben Jahren versucht, in Pirogen über den Atlantik zu setzen. Und jeder Zehnte ist ertrunken. Trotzdem verstehe ich es, wenn Jugendliche lieber den Tod riskieren, als weiterlesen

Musik ist Wiederstand – aktueller Bericht aus Mali in der „ZEIT“

Unterwegs im Norden Malis: Die Islamisten sind vertrieben, doch die Befreiten fürchten die Rückkehr des Terrors – und hoffen, dass die französische Armee bleibt, um sie zu schützen von Gaos Kinder

Seit die Terroristen vertrieben sind, spielen Gaos Kinder wieder auf der Straße.  |  © Ulrich Ladurner

An dem Tag, an dem wir von Bamako aus nach Gao aufbrechen, kommt die gute Nachricht, dass nördlich dieser Stadt im Norden Malis vier französische Geiseln freigelassen wurden. Sie waren mehr als drei Jahre in den Händen ihrer Entführer gewesen. Als wir in Gao ankommen, brechen von dort zwei französische Radiojournalisten auf, um noch weiter nördlich, in der Stadt Kidal, zu recherchieren. Sie kommen nicht mehr zurück. Ghislaine Dupont und Claude Verlon werden mitten in Kidal entführt und noch am selben Tag wenige Kilometer außerhalb der Stadt erschossen. Freiheit und Tod, das ist der Bogen unserer Reise in diese noch immer umkämpfte Region.

Es sind rund 1.200 Kilometer von der malischen Haupstadt Bamako bis nach Gao. Die Straße dorthin ist asphaltiert, aber dermaßen mit Schlaglöchern übersät, dass man auch im Geländewagen zwei Tage braucht, um weiterlesen

Netzwerktreffen Mali-NGOs am 9.11.2013 in Ingelheim

Der Verein Mali-Hilfe lädt ein zum 2. Netzwerktreffen von NGOs, Aktionsgruppen, Vereinen, Kirchengemeinden, Schulen und interessierten Einzelpersonen, die mit und für Mali arbeiten.
Als Gäste sind der ehemalige deutsche Botschafter in Mali, Herr Karl Flittner zur aktuellen Lage inMali sowie Carlos Echegoyen von Bengo Engagement Global zum Thema Förderung von Auslandsprojekten geladen.
Zeit: 09.11.2013, ab 9.30 Uhr
Ort: Fridtjof Nansen Akademie – WAZ Ingelheim,
Wilhelm-Leuschner-Straße 61,
55218 Ingelheim am Rhein
Die vollständige einladung hier

Bettentag

Einen ganzen langenSamstag lang war Dietmar Golla vom Verein Afrika-co-operation mit dem Thema Betten für Mali beschäftigt.
Ein Göttinger Seniorenstift hatte 18 ausgemusterte Krankenbetten plus einiges an Zubehör gespendet. Dies galt es zu sichten, zu laden und einzulagern.
Logistikchef Dietmar Golla hatte bereits am Vortag die Örtlichkeiten inspiziert und anschliessend den LKW des Sponsors „Neudorff“ aus dem knapp 100 km Emmerthal bei Hameln abgeholt, als sich am Samstag, den 06.07. um 11:00 Uhr Freunde und Helfer des Vereins Afrika-co-oporation vor der Tiefgarage des Seniorenstiftes im Friedländer Weg trafen.
Gut 2 Stunden brauchen die sechs Helfer, um Weiterlesen

Hintergrund Malikonflikt: Drogenhandel

Wenn der Bürgermeister Koks schmuggelt

Er wurde regelmäßig beim Nichtstun gesehen, habe jedoch unschätzbare Reichtümer besessen: Ein Kleinstadt-Bürgermeister in Mali gilt als Schlüsselfigur des globalen Drogenhandels zwischen Europa und Lateinamerika. Der Mann ist jetzt verhaftet worden – doch das Geschäft dürfte auch ohne ihn weitergehen.

Von Tobias Zick

Möglicherweise hat sich die Nachricht unter Europas Kokain-Konsumenten noch nicht herumgesprochen: Der Bürgermeister von Tarkint ist verhaftet worden. Das ist deshalb eine Nachricht wert, weil Baba Ould Cheikh nicht einfach irgendein Kleinstadt-Bürgermeister in der Wüste ist, sondern offenbar eine Schlüsselfigur im Kokainschmuggel zwischen Lateinamerika und Europa. Im Norden Malis jedenfalls Weiterlesen

Hintergrund Mali: Kokainhandel

Malischer Konflikt stört Kokainhandel nach Europa

PARIS (AFP) – 10.03.2013 09:32 – Von Pierre-Marie Giraud
Der Konflikt in Mali stört eine der Kokain-Hauptrouten (durch die Sahel) nach Europa, aber die Drogenhändler haben sich bereits durch Änderung ihrer Routen angepasst, sagen von AFP befragte Experten.
Seit zehn Jahren hat sich Westafrika zu einer Drehscheibe des Kokainhandels von Lateinamerika nach Europa entwickelt, unter Ausnutzung der Armut und der staatlichen Schwäche der Länder in der Region. Drogen kommen mit dem Boot in den Golf von Guinea oder durch direkte Flüge von Venezuela nach Mauretanien oder Mali, bevor sie Weiterlesen

Gewalt zwischen ­Polizisten in Mali

Bamako. In der malischen Hauptstadt Bamako ist es in der Nacht zum Freitag zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Polizisten gekommen. Dabei standen sich Angehörige zweier verschiedener Gewerkschaften gegenüber, die in einen Streit über Beförderungen geraten waren, wie ein AFP-Reporter berichtete. Rund zwei Stunden lang waren Schüsse zu hören. Ein Gewerkschaftsmitglied sprach von vier Verletzten durch Schüsse, was Mitglieder der anderen Organisation aber zurückwiesen. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht zu den Auseinandersetzungen. Zu ähnlichen Zwischenfällen mit Polizisten war es bereits im September gekommen. (AFP/jW)

Quelle: http://www.jungewelt.de/2013/04-06/023.php

Drei Tote bei Selbstmordanschlag in Mali

Foto © APA

Bei einem Selbstmordanschlag in Kidal im Nordosten von Mali sind am Freitag mindestens drei tschadische Soldaten getötet und vier weitere verletzt worden. Nach Angaben des malischen sowie des tschadischen Militärs war die Gruppe Soldaten auf einem Markt der Stadt unterwegs, um sich dort zu versorgen, als der Attentäter seinen Sprengstoff zündete.

Die vier verwundeten Soldaten seien schwer verletzt, erklärte der tschadische Generalstab in Tschads Hauptstadt N’Djamena. Die Vorbereitungen zur Rückführung der Leichen seien eingeleitet worden.

Es handle sich um „Dschihadisten“, die für den Anschlag verantwortlich seien, erklärte das malische Militär und sprach zunächst von einer „vorläufigen“ Opferzahl. Das Zentrum Kidals sei abgesperrt worden, wie aus regionalen Sicherheitskreisen verlautete. Die Stadt liegt rund 1.500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako und beherbergt Militärbasen der französischen sowie der tschadischen Armee. Die Stadt selbst wird von der von Tuareg dominierten Befreiungsbewegung MNLA gehalten.

Am Donnerstag waren im Zuge des schrittweisen Abzugs der französischen Armee aus Mali die ersten rund 120 französischen Soldaten nach Frankreich zurückgekehrt. Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte angekündigt, dass die Zahl der derzeit rund 4.000 Soldaten in dem westafrikanischen Land bis Juli halbiert werden solle.

Die französische Armee hatte am 11. Jänner ihren Einsatz in Mali begonnen und zusammen mit malischen Soldaten den Norden des Landes zurückerobert, der monatelang von islamistischen Gruppen kontrolliert worden war. Frankreich hat zugesagt, dass dauerhaft etwa 1.000 französische Soldaten als Unterstützung „im Kampf gegen den Terrorismus“ in dem Land bleiben sollen.