Mali – Musik gegen den Terror


Bassekou Kouyate & Ngoni Ba – „Jama ko“ (New Album Preview)

Wer Mali die Musik nimmt, reißt dem Land das Herz heraus: Mit seinem neuen Album „Jama Ko“ bezieht Bassekou Kouyate Stellung gegen den islamistischen Terror.

Schneider, Elektriker, Schulkinder und Marktfrauen aus der Nachbarschaft drängen sich in dem Karree des unverputzten Flachbaus, nehmen mit Hüften und Händen den Puls der Musik auf. Es riecht nach offenem Feuer. Teller mit Lammfleisch und Reis machen die Runde. In Mali sind Tanz und Musik Teil des Alltags. Und doch ist diese Party ungewöhnlich, mitten in Bankoni, einem ärmlichen Zuwandererviertel im Norden der malischen Hauptstadt Bamako. Mit seiner Familienband hat sich Bassekou Kouyate an der Türschwelle seines Hauses aufgebaut. Er und seine drei Söhne schlagen auf ihren Ngonis, traditionellen Lauten, einen harten Rhythmus an, seine Frau Amy schmettert ihre kehligen Bluesgesänge wie Gebete in den Abendhimmel. »Jama Ko, Jama Ko« . Alle stimmen in den Refrain ein, werfen die Hände in die Luft. Jama Ko bedeutet so viel wie »große Versammlung«. Der Groove Weiterlesen

Rund 50 Menschen in Islamisten-Versteck festgenommen

Im Norden Malis hat das Militär rund 50 Menschen festgenommen, die sich auf einer als Islamisten-Versteck bekannten Insel im Niger-Fluss aufhielten.

Wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus dem Ort Kadji nahe Gao berichtete, wurden die bärtigen Gefangenen auf mindestens zwei Booten auf das Festland gebracht. Ein malisches Armeemitglied sagte AFP, seit Beginn des Einsatzes auf der Insel am Donnerstag seien rund 50 Menschen festgenommen worden. Unter ihnen seien auch Ausländer aus Togo und Burkina Faso.

Dorfbewohner hätten gemeldet, dass sich auf der Insel Männer versteckten, sagte der Soldat weiter. Demnach seien auch Waffen auf der Insel verborgen, die derzeit gesucht würden. Bei dem Einsatz habe es keine Kämpfe gegeben, sagte ein Befehlshaber der Gendarmerie von Gao, Salihou Maiga. Die Insel gehört zu Kadji, das knapp zehn Kilometer von Gao entfernt ist. Ende Januar hatten französische und malische Truppen die Stadt aus den Händen der Islamisten zurückerobert.

Quelle: http://www.n-tv.de/ticker/Rund-50-Menschen-in-Islamisten-Versteck-festgenommen-article10222371.html

Heute in Göttingen: Mali – Krieg gegen den Terror oder Krieg für Rohstoffe?

In Mali herrscht Krieg. Französische und afrikanische Truppen geben vor, gegen den islamistischen Terrorismus zu kämpfen. Auch Deutschland ist beteiligt. Der Einsatz wird mit der Bedrohung Europas gerechtfertigt. Dabei ist es ein regionaler Konflikt zwischen Tuareg-Minderheit und malischer Regierung. Was sind die Konfliktursachen? Welche Interessen haben Frankreich, Deutschland und die EU in Mali? Welche Risiken birgt der Militäreinsatz? Diese und weitere Fragen sollen mit den Referenten Christoph Marischka, Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen und Prof. Dr. Georg Klute, Ethnologe, Universität Bayreuth, diskutiert werden. Moderation: Sabine Lösing, Mitglied des Europäischen Parlaments Ort: APEX | Burgstr. 46 | Göttingen 01.03.2013 | 19:00 Uhr www.sabine-loesing.de | www.nds.rosalux.de

Einladung_Apex

Malifahrer in Bamako

Am gestrigen Mittwoch, den 27.02.2012 sind die beiden Malifahrer Albers und Golla sicher in der Hauptstadt Bamako angekommen. Dort waren die Kriegsaktivitäten konkret spürbar. „Telegramm“ aus Bamako:

Reifenpanne hinter Kayes

„Mitten im kritischen Gebiet Reifen geplatzt. Soldaten  gleich raus mit MP im Anschlag. Heute Botschaft, WHH, GTZ, alle haben Unterstützung zugesagt! Morgen Reifen flicken und nach Segou. Haben netten Helfer!“

Mali – Ärzte ohne Grenzen hilft in umkämpften Gebieten

Zwei Wochen nach Beginn der Militäraktion in Nord-Mali setzt Ärzte ohne Grenzen die Arbeit in der Gegend von Mopti, Gao und Timbuktu fort. Außerdem gelang es am 24. Januar einem kleinen medizinischen Team der Organisation, nach Konna zu gelangen, einer Stadt 70 Kilometer nördlich von Mopti, in der vergangene Woche heftige Kämpfe stattgefunden haben. Fast 6.000 neu angekommene Flüchtlinge wurden in Mauretanien, Niger und Burkina Faso registriert.

Zugang zu Konna

Ein vierköpfiges medizinisches Team von Ärzte ohne Grenzen mit zwei Ärzten und zwei Krankenschwestern hat Konna am Morgen des 24. Januar erreicht. Weiterlesen

Bericht der Malifahrer

Endlich ist es den Malifahrern Albers und Golla gelungen, eine längere Nachricht zu senden. Auszüge aus dem Text:
„….. Am nächsten Morgen sind wir nach einem Besuch in der deutschen- und danach der malischen Botschaft recht spät aus Nouakchott losgekommen und in der Dämmerung in Rosso angekommen. Hier warteten schon die Leute auf uns, vor denen in jedem Reiseführer gewarnt wird. War sehr interessant und hat uns außer Zeit und Nerven nichts weiter gekostet.
Wir haben uns dann ein Hotel genommen und sind am nächsten Morgen aufgebrochen nach Diema. Dabei haben wir uns richtig im Schlamm festgefahren.
Der Grenzübertritt nach Senegal war sehr anstrengend und wir haben nur 72 Stunden bekommen, um das Land wieder zu verlassen, sonst würde alles konfiziert werden.
So hatten wir nur eine Nacht in der Zebra-Bar. Am nächsten Tag haben wir das Auto beklebt und sind um 17 Uhr schon wieder aufgebrochen. Also keine Erholung, kein Besuch in St Louis oder sonstwas.
Danach sind wir an die Grenze nach Mali gefahren mit einer Übernachtung im Freien. Das reinste Chaos an der Grenze!
Wir wurden über Nacht von der Gendamerie in Schutzhaft  genommen. Hier haben wir auf dem Hof geschlafen und 2 bewaffente Posten mußten sich Sonntag Nacht mit Wache schieben beschäftigen. Wir waren wohl die einzigen Weißen dort in der letzten Zeit. Jetzt sind wir in Kayes und müssen zu unserem Schutz 2 bewaffnete Gendarme bis Bamako mitnehmen.
Bilder folgen, bis bald.“

Bilder aus Marrokko:
Bürodienst auf dem Camping in Dakhla / Spanisch Sahara

Far from home

arabischer Wildwechsel

Kulturschätze in Mali retten

Islamistische Gruppierungen haben bei ihrer Besetzung der nördlichen Teile Malis seit Anfang 2012 nicht nur Menschen misshandelt und die Sicherheit der ganzen Region bedroht, sondern auch schwere Schäden am kulturellen Erbe des Landes angerichtet. Nach dem diese Gruppen militärisch zurückgedrängt werden konnten, hilft Deutschland nun bei der Sicherung und dem Erhalt dieser Kulturschätze.
Gerettete Handschrift aus Timbuktu Gerettete Handschrift aus Timbuktu © AA

Dabei handelt es sich um wertvolle Handschriften aus dem geistigen Zentrum Malis, Timbuktu. Diese Manuskripte vereinen das gesamte naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Wissen der arabischen Welt des 12. und 13. Jahrhunderts. Manche gehen sogar auf das 9. und 10. Jahrhundert zurück.

Von den insgesamt rund 350.000 alten Manuskripten Weiterlesen

Zahlreiche Tote bei Kämpfen in Mali

Bamako. Bei Gefechten im Norden Malis sind 23 Soldaten aus dem Tschad und mindestens 93 islamistische Aufständische getötet worden. Dies erklärte der Militärchef des zentralafrikanischen Landes, General Zakaria Gobongué. Der Tschad stellt mit etwa 2000 Mann das größte Kontingent unter den afrikanischen Truppen, die in Mali im Einsatz sind. Ein malischer Armeesprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa am Samstag, die getöteten Aufständischen hätten einem Al-Qaida-Ableger und der Gruppe Ansar Dine angehört. Bereits am Mittwoch und Donnerstag waren in Gao heftige Kämpfe zwischen Aufständischen und Streitkräften entbrannt. Dabei kamen nach Angaben malischer Medien mindestens 16 Rebellen ums Leben, sechs Soldaten des Landes wurden verletzt. Derweil entsandte die US-Regierung weitere Soldaten nach Niger. US-Medien zufolge sollen sie einen Stützpunkt betreiben, von dem aus Aufklärungsdrohnen nach Mali geschickt werden können. (dpa/jW)

Quelle: http://www.jungewelt.de/2013/02-25/028.php

Einreise geschafft: Malihelfer in Mali angekommen

Die Warterei bei extremer Hitze – bis 40 Grad im Schatten – hat ein Ende: heute Vormittag ist den beiden Malifahrern Hannes Albers und Dietmar Golla ein entscheidender Schritt dieser Reise gelungen: die Einreise in das von Krieg und Terror gebeutelte Mali.
Sie fuhren gleich weiter in die knapp 100 km entfernte malische Großstadt Kayes (ca 150.000 Einwohner). Von dort werden sie morgen in Begleitung von 2 malischen Soldaten in die knapp 500 km entfernte Hauptstadt Bamako aufbrechen. Die Fahrt droht bei gemeldeten Temperaturen von über 40 Grad ohne Klimaanlage eine Strapaze zu werden.
Wie auf der gesamten Reise empfinden beide die Menschen, denen sie begegnen, als nett, freundlich und offen. Möge das so bleiben!