Der malische Präsidentschaftsfavorit IBK muss nach dem Stichwahlentscheid laut dem Afrika-Experten Gilles Holder um seinen Sieg bangen. Von der Idee des Laizismus müsse sich nicht nur Mali verabschieden
Standard: Bei der Präsidentschaftswahl in Mali gehen Ibrahim Boubacar Keïta, genannt IBK, und Soumaïla Cissé in die Stichwahl.
Holder: Ibrahim Boubacar Keïta war der klare Favorit des ersten Wahlgangs. In die Stichwahl zu müssen ist für ihn ein Rückschlag – denn jetzt ist er nicht mehr sicher zu gewinnen. Es könnte sich eine ganze Koalition gegen ihn bilden, angeführt von seinem Gegenspieler Soumaïla Cissé.
Standard: Was unterscheidet sie?
Holder: Cissé ist eher wirtschaftsliberal und macht sich für den ökonomischen Wiederaufbau stark. IBK verspricht die Wiederherstellung staatlicher Autorität; er gibt sich als paternalistischer Chef, der die Malier aus 18 bewegten Monaten mit Militärputsch, Tuareg-Rebellion und Krieg gegen die Jihadisten führen will.
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