Hilfsgüterversand nach Mali – immer wieder eine logistische Herausforderung

Selbst kleine Aktionen brauchen viel Zeit und Helfer.

Wer schon einmal damit betraut war Hilfsmaterialien zu sammeln und den Transport an die hilfsbedürftigen Menschen oder Organisationen in die entsprechenden Ländern zu organisieren, weiß mit welchem personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand zu rechnen ist.  Zudem verändern sich laufend die Bedingungen in den Empfängerländern, was wiederum mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Kleine NRO (Nicht Regierung Organisationen = gemeinnützige Vereine), die nur mit ehrenamtlichen Mitgliedern und Helfern arbeiten, kommen hier oft an ihre Leistungsgrenze. Auch verfügen diese Organisationen nur über geringe, begrenzte Lagerkapazitäten, da diese sonst zu hohe Kosten verursachen würden. Also bleiben meist nur kleine, kostenfreie Garagen oder Lagerecken von Firmen oder Mitmenschen übrig, die oftmals nicht optimal gelegen sind.

Ein Beispiel: Versand von Krankenhausbetten mit medizinischem Material

Eine Charge Material stand bereit in Göttingen und musste für einen Transport abgeholt werden:

DSCF397819 Krankenhausbetten, 15 Matratzen und 20 Kartons mit medizinischem Material.
Der LKW (7,5 to) wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt von der Firma Neudorff aus Emmerthal. Dieser wurde für den Transport von Göttingen über Emmerthal nach Bochum zu unserem Netzwerkpartner Aktion pro Afrika (APA). APA ist eigentlich Profi in diesem Bereich, denn sie versenden schon seit Jahren Container mit Hilfsgütern. Auch diesmal wurde von APA bei Global Engagement (eine Organisation von der GIZ) wieder Container beantragt, die termingenau geladen werden müssen. Allein für die Antragsstellung, Koordination per E-Mail, Telefon und auch die Information über den Blog/Facebook & Co fallen viele Stunden freiwillige Arbeit an, die in der unteren Berechnung gar nicht auftauchen.

Nach insgesamt 44,5 Stunden Arbeit mit 21 Helfern aus 2 Organisationen ist das Material zwischengelagert und wartet auf die Verladung in den Container. Bei den 245 Euro handelt es sich nur um Spritkosten und Toll Collect  Maut Gebühren. Diese wurden von den Menschen privat getragen und von Neudorff gesponsert –Helfen kostet.

20160531_140317

Die Beladung der Container braucht wieder viele Helfer und Arbeitsstunden und auch nach Ankunft in Mali werden noch viele Menschen mit der Verteilung beschäftigt sein. Danach folgen allerdings auch noch die Abrechnung der Ausgaben und die Öffentlichkeitsarbeit, denn die Spender und Helfer möchten ja schließlich auch wissen ob die Hilfe auch angekommen ist.

Vom Aussterben bedroht

Fazit: Viel Arbeit & Verantwortung mit geringer Anerkennung –  da braucht es viel innere Überzeugung. Kleine Vereine werden benachteiligt durch extrem hohe Anforderungen der GIZ, die nur durch hauptamtliche bezahlte Kräfte von den Profi-Organisationen ausgeführt werden können. „Die Kleinen werden aussterben“.

Ein Gedanke zu „Hilfsgüterversand nach Mali – immer wieder eine logistische Herausforderung

  1. Pingback: Hilfsgüterversand nach Mali – immer wieder eine logistische Herausforderung | Netzwerk Mali-Hilfe

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.