Ebola im Krisenland Mali

DW  - Mali

Als sechstes Land in Westafrika kämpft Mali gegen das Ebola-Virus. Doch die Behörden in der Hauptstadt Bamako sind schwach – können Sie einem Ausbruch der todbringenden Krankheit Herr werden?

Die Motorrollerfahrer drängeln auf den Straßen, die Einkäufer schlendern über den Markt und im Fluss Senegal baden die Kinder. Auf den ersten Blick ist keine Panik zu sehen auf den Bildern aus Kayes im Westen Malis. Dort wo der Strom träge weiterfließt in Richtung Atlantik, als Grenzfluss zwischen Senegal und Mauretanien. In den Köpfen in Kayes ist die Furcht aber schon angekommen.

„Wir haben jetzt Angst, uns die Hand zu geben und uns zu umarmen“, sagte Hama Niang der Nachrichtenagentur AP. Er ist einer der knapp 130.000 Einwohner von Kayes. „Es gab Gerüchte, dass wir fliehen sollten, als das kleine Mädchen mit Ebola aus Guinea kam. Und als der Gesundheitsminister diesen ersten Ebola-Fall bestätigte, waren wir fast verrückt vor Angst.“

Mediziner im Kampf gegen Ebola in Kayes - Fhoto: Baba Ahmed (AP) Mediziner im Kampf gegen Ebola in Kayes: Gesundheitssystem durch den Bürgerkrieg geschwächt

Das kleine Mädchen, das zuvor in Guinea war, ist bereits tot. Der winzige Leichnam von Fanta Kone hat seine letzte Ruhestätte in einem tiefen Grab gefunden. Die Zweijährige war am Wochenende am Ebola-Fieber gestorben. Fantas Großmutter musste aus einem Quarantäne-Zelt heraus beobachten, wie in Plastik gehüllte Helfer mit Schaufeln die rote Erde aushoben. Sie hatte ihre Enkelin aus dem Süden des Nachbarlands Guinea geholt, nachdem der Vater des Mädchens dort gestorben war.

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