Helfer entdecken Dutzende tote Flüchtlinge

Leichenfund in der Wüste

Schrecklicher Fund in der Wüste des Niger: Helfer haben die Leichen von 48 Kindern und 39 weiteren vermissten Flüchtlingen entdeckt. Sie waren auf der Flucht nach Algerien.

In der nigrischen Wüste sind die Leichen von 48 Kindern und 39 weiteren vermissten Flüchtlingen entdeckt worden, die offenbar ohne Genehmigung nach Algerien einwandern wollten. Laut Angaben aus Sicherheitskreisen und von einer Nichtregierungsorganisation gehörten sie zur selben Gruppe von Migranten wie fünf andere Frauen und Mädchen, deren sterbliche Überreste schon vorher von nigrischen Soldaten gefunden worden waren.

Die Flüchtlinge hatten ihre Flucht Ende September angetreten und kamen offenbar Anfang Oktober ums Leben. „Ihre Körper waren schon stark verwest, es war schrecklich“, sagte ein Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation, die vor Ort bei der Leichenbergung half.

„Wir haben sie an verschiedenen Orten gefunden, in einem Umkreis von 20 Kilometern und in kleinen Gruppen, manchmal unter Bäumen, manchmal in der prallen Sonne, einige Mütter mit ihren Kleinen, andere Kinder allein“, fügte er hinzu. Die Toten seien nach muslimischem Ritus beerdigt worden, hieß es.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen überlebten 21 Flüchtlinge das Drama, darunter ein Mann, der zu Fuß 83 Kilometer weit bis nach Arlit gelaufen sei, in die Hauptstadt der gleichnamigen Region im Norden Nigers. Eine Frau sei in der Wüste von einem Autofahrer gefunden und ebenfalls nach Arlit gebracht worden. Der Niger gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Viele Menschen leiden dort an Unterernährung.
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