Verein baut Schulgarten und Kantine in Mali auf

11.12.2012 17:16 Uhr, Göttingen/Mali. Göttinger Tageblatt

Früher sind sie nach Afrika gefahren, um Autos zu verkaufen. Nun wollen sie wieder dorthin, nach Mali. Diesmal nicht, um ein Auto zu verkaufen, sondern für die Kinder dort. Im Herbst haben sie den Verein „Afrika-co-operation“ gegründet, um für eine bessere Ausbildung der Kinder Schulinternate und Kantinen zu gründen

„Aus unserer Liebe zu Afrika und dem Wunsch, die Welt ein bisschen besser zu machen, hat sich das Projekt entwickelt“, sagt Johannes Albers (55) als Vorsitzender des Vereins. Mit seinen zwei Freunden Gerhard Grigo (53) und Dietmar Golla (59) hat er Fangasso für das Pilotprojekt ausgesucht. Dort wollen sie einen zwei Hektar großen Schulgarten anlegen und eine Kantine einrichten. Der Ort mit 2500 Einwohnern hat eine Schule für 1000 Kinder. In dem Schulgarten von ihrem Projekt „Get a smile“ soll Gemüse für sie wachsen.

74 Prozent der Menschen sind Analphabeten

Durch den Göttinger Verein P.L.E.A. zur Unterstützung von Initiativen, die von Menschen in Mali und anderen afrikanischen Ländern angestoßen wurden, sei der Kontakt nach Fangasso zustande gekommen. Der P.L.E.A.-Geschäftsführer Denis Coulibaly ist in Mali aufgewachsen. 74 Prozent der Menschen dort sind Analphabeten. 80 Prozent leben von der Landwirtschaft. Das Land wird  nicht wie hier mit Maschinen, sondern mit Ochsen oder von Hand beackert. Die Hälfte der Einwohner leben in extremer Armut.

Coulibaly knüpfe die Fäden in Mali, erzählen Albers, Golla und Grigo. Ende Januar wollen sie selbst nach Fangasso fahren und den praktischen Anfang machen. Bis dahin muss die Finanzierung stehen, noch sind die Planer auf der Suche nach Spendern. 6000 Euro sind für den Schulgarten angesetzt, 10 000 Euro für die Kantine. Für den Transport des Fahrzeugs mit Sachgütern sind 4000 Euro vorgesehen.

Ein passendes Fahrzeug wird noch gesucht. Brauchbar sei für ihren Zweck auch ein altes und bereits abgeschriebenes Fahrzeug, das hier ohne grüne Plakette in vielen Innenstädten nicht mehr fahren dürfe. Für Krankentransporte soll es in Mali dienen. Was die Vereinsgründer außerdem brauchen, ist eine Solarpumpe für den Brunnen und ein Solarkocher für die Kantine. „Wir wollen ein Projekt anschieben, was den Leuten hilft“, sagt Albers. Die Menschen sollen es selbst am Laufen halten.

Gelände bestimmen, Brunnen installieren

Vier bis sechs Wochen haben Albers, Golla und Grigo für ihr Unternehmen eingeplant. Dank Vorruhestand und durch unbezahlten oder lange voraus geplanten Urlaub ist ihr Vorhaben möglich. Denn sie brauchen Zeit, um das Gelände zu bestimmen, einen Brunnen zu installieren und alles einzuzäunen, damit es geschützt ist. Wenn alles andere fertig ist, soll eine Kantine errichtet werden. Für die Gartenarbeit wird laut Plan ein Gärtner eingestellt. Die Schüler sollen mit anfassen.

Auf vier Jahre haben die Planer die Betreuung durch den Verein P.L.E.A.  angelegt. Und wegen der unsicheren Zustände in Mali ist die Afrika-co-operation in Kontakt mit anderen Vereinen. So erfahren sie über die Lage dort und eventuelle Sicherheitsmaßnahmen.

Infos unter Telefon  01 75 / 8 59 53 34  oder im Internet: africa-co-operation.de

Von Ute Lawrenz

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.