Infos von Aktion pro Afrika

Liebe FreundInnen der Aktion pro Afrika, heute schicke ich Euch/Ihnen den neuesten Infobrief, der alles wichtige darstellt, was wir in 2014 erreicht haben.

3 große Projekte, die zum Teil noch laufen
2 große Container mit med. Material sind versandt worden

All das wurde möglich  durch Eure/Ihre engagierte Hilfe und dafür möchten wir uns
bei Euch/Ihnen herzlich bedanken. Bitte unterstützen Sie uns auch im Jahre 2015
bei unseren vielen kleinen Strukturhilfen. Die sind zwar nicht so spektakulär wie Nothilfen bei Katastrophen – aber sie sind wirksam gegen die vielen kleinen Katastrophen, die es nie in die Medien schaffen – vielleicht sogar wirksamer!

Mein Bericht, „Dann lasse ich mir eben ein Stück Bein abschneiden„, soll verdeutlichen, wie sich ein großes Projekt wie der Bau eines Zentrums für behinderte Menschen in Koutialla aus kleinen erschütternden Erlebnissen und der Begegnung mit einer Menge engagierter behinderter Menschen entwickelt hat.

PS: Gerade Schulpatenschaften eignen sich besonders gut auch als Weihnachtsgeschenk! Schicken Sie uns das Formular ausgefüllt zu und Sie
erhalten eine Schenkungsurkunde, die Sie überreichen können!
Weitere Infos unter: https://www.facebook.com/pages/Aktion-pro-Afrika-eV/344526952336943

Euer/ Ihr Dr. H. Querfurt

2 Gedanken zu „Infos von Aktion pro Afrika

  1. Hier ist die oben erwähnte Geschichte, die man ja nicht anklicken kann:

    „Dann lasse ich mir eben ein Stück Bein abschneiden…“
    Dr. med. H. Querfurt
    Ein sonniger Morgen begrüßt uns in Koutialla im Frühjahr 2010. Heute ist der große Tag, wo das medizinische Material übergeben werden soll. Dazu ist eine große Zeremonie geplant im Innenhof eines der 7 Gesundheitszentren der Stadt. Da stehen sie – die Betten, die Gyn. Stühle, Op-Tische, Rollatoren ,Instrumente usw. Die Feier ist öffentlich und so kommt auch die Bevölkerung, um sich den Inhalt der beiden großen Seecontainer anzusehen, die unser Verein die „Aktion pro Afrika e.V.“ nach Mali geschickt hat . Und dann sehe ich ihn – einen Mann mit einer Unterschenkelamputation, gestützt auf eine wohl selbst zusammengezimmerte Holzkrücke. Er bleibt stehen. Er betrachtet sehr lange eine Lederprothese für den Oberschenkel, die sich auch unter den Spendengütern befindet. Dr. Seydou Sougoulé unser malischer Partnerarzt und ich gehen auf den Mann zu. Er sieht uns kommen und schaut verlegen an uns vorbei. Seydou spricht ihn an. „Ja, das ist eine tolle Prothese.“, sagt Seydou. „So etwas könnte ich gebrauchen,“ antwortet der Mann, „ wie kann man da daran kommen?“ – „Aber die passt für Sie doch gar nicht, bei ihnen reicht eine Prothese für den Unterschenkel, so eine ist aber leider nicht dabei.“ – Der Mann überlegt nur kurz: „Wenn ich diese Prothese bekommen könnte, das lasse ich mir eben noch ein Stück vom Bein abschneiden, ich möchte so gerne wieder richtig laufen können…“ Es stellt sich heraus, dass er sein Bein bei einem Verkehrsunfall vor einigen Jahren verloren hatte und seither arbeitslos ist, weil er körperlich nicht mehr arbeiten kann. „Und andere Arbeit finden ja schon die Gesunden und Jungen nicht hier im Land. Ich will auch meiner Familie nicht mehr zur Last fallen, die ziehen mich durch. Manchmal kann ich ein bisschen was am Straßenrand verkaufen, aber ich spüre die Verachtung der Menschen. Als Behinderter bist Du ein Nichts. Nichts wert! Aber wenn ich wieder so laufen könnte, dass nicht jeder gleich meine Behinderung sieht, so könnte ich zum Lebensunterhalt für meine Frau und die drei Kinder doch deutlich mehr beitragen…“
    Und da war sie – die Realität der Behinderten, die in Afrika noch viel härter als bei uns ist. Sie sollen möglichst unsichtbar sein, viele Familien verstecken ihre Behinderten und geistig Behinderte werden oft sogar im Haus angekettet. 97% der Behinderten gehen nie zur Schule, sind also Analphabeten. Eine staatliche Fürsorge gibt es nicht. Aber über Amadou, der ein weiteres Stück Bein opfern wollte, um ein bisschen besser zu leben, kommen wir in Kontakt mit dem Selbsthilfeverband der Behinderten. Nach der offiziellen Zeremonie setzen wir uns mit Ihnen zusammen und lassen uns ihre Situation schildern. Es ist grauenhaft – ein solches Schicksal ist ja oft schlimmer als tot zu sein – solche Gedanken gehen mir durch den Kopf. Aber ich bewundere den Lebensmut, den diese Menschen zeigen. Bei unserem nächsten Besuch sagen sie uns: „Allein, dass ihr Euch mit uns unterhalten habt, hat unser Ansehen wesentlich erhöht. Viele Türen, die früher immer verschlossen waren, öffnen sich jetzt für uns. Wir werden den Tag unseres Gesprächs in Gold meißeln.“
    Und so entstand eine wunderbare Kooperation – wir schickten mechanische und elektrische Nähmaschinen, sie mieteten ein kleines Ladenlokal und eröffneten eine Schneiderei unter Anleitung eines gelernten Schneiders, die Kosten deckten sie durch den Verkauf der Schneidererzeugnisse auf dem Markt, und oft bleibt für die behinderten Menschen auch noch Geld übrig, das sie verteilten. Drei Frauen haben inzwischen den Gesellinnenbrief als Schneiderin. “

    Und so entstand die zusammenarbeit und das große Projekt von APA für 2014. Übrigens: das Richtfest wird am 10.05.15 in Bochum mitgefeiert, Bahnhof Langendreer…

  2. Danke für den Komentar mir ist das entgangen. Der Bericht ist wirklich wichtig und spiegelt die Realität. Wir hier können so etwas hier in unserem Wohlstand gar nicht verstehen. Bei uns geht es um Wartezeiten für den Facharztbesuch, der ewig dauert, wenn man kein Privatpatient ist. Doch das ist noch mal etwas ganz anderes.

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